Nachfolger von Martin Roth

Ulrich Raulff wird ifa-Präsident

22. März 2018
von Börsenblatt
Ulrich Raulff, der scheidende Direktor des Deutschen Literaturarchivs in Marbach, wurde einstimmig vom Präsidium zum neuen Präsidenten des ifa (Institut für Auslandbeziehungen) berufen. Das Amt tritt er am 1. Oktober an.

Der Historiker und Publizist Raulff folgt auf Martin Roth, der im August 2017 verstorben ist. Ulrich Raulff leitet seit 2004 das Deutsche Literaturarchiv in Marbach und gilt als hervorragender Kenner der Kultur und Wissenschaftspolitik, international anerkannter Autor und im Diskurs mit der Öffentlichkeit erfahrener Intellektueller. Unter seiner Leitung entwickelte sich das Deutsche Literaturarchiv zu einem international angesehenen Forschungsinstitut mit großer öffentlicher Ausstrahlung.

Außenminister Heiko Maas gratulierte dem ifa und Ulrich Raulff zu dieser Wahl: "Mit seiner beeindruckenden kulturpolitischen Erfahrung und als international anerkannter Kulturwissenschaftler wird Ulrich Raulff die Rolle des ifa in der Auswärtigen Kulturpolitik weiter stärken. Unter seiner Leitung wird unsere älteste Mittlerorganisation auch künftig innovativ und flexibel den neuen Herausforderungen begegnen können, die sich aus dem Wandel von einer Kulturpolitik der nationalen Repräsentation hin zu einer Kulturpolitik ergibt, die auf die soziale Funktion und Kraft von Kultur setzt."

"Die aktuellen Entwicklungen der weltpolitischen Lage stellen die auswärtige Kulturpolitik vor neue Aufgaben und in sich rasch verändernde Horizonte. Wir müssen lernen, noch genauer hinzuschauen, hinzuhören und unkonventioneller, auch praktischer zu handeln. Dabei mitwirken zu dürfen betrachte ich als großes Glück und eine ungewöhnliche Auszeichnung", sagte Raulff anlässlich seiner Ernennung.

Der kommissarische Präsident des Instituts für Auslandsbeziehungen, Dr. Bernt Graf zu Dohna, begrüßte die Wahl: "Als großer Intellektueller und zugleich praktischer Impulsgeber wird Prof. Dr. Ulrich Raulff das ifa mit Rat und Tat erfolgreich begleiten und repräsentieren." Der Generalsekretär des ifa, Ronald Grätz, ergänzt: "Wir freuen uns, dass Ulrich Raulff mit seiner reichen Erfahrung neue Perspektiven und Netzwerke einbringen und das ifa mit frischen Ideen begleiten wird."

Zur Person

Prof. Dr. Ulrich Raulff (geboren 1950) studierte in Marburg Anglistik, Philosophie und Geschichte, 1977 wurde er an der Universität Marburg promoviert, 1995 habilitierte er sich an der Humboldt-Universität Berlin im Fach Kulturwissenschaft. Seine Amtszeit als Direktor des Marbacher Archivs endet am 31. Dezember 2018 (siehe Archiv).

Über das ifa

Das ifa (Institut für Auslandsbeziehungen) ist die älteste deutsche Mittlerorganisation und feierte 2017 sein 100-jähriges Bestehen. Es engagiert sich weltweit für ein friedliches und bereicherndes Zusammenleben von Menschen und Kulturen. Seine Programme verfolgen fünf Kernthemen: Kunst- & Kulturaustausch, Dialog der Zivilgesellschaften, Flucht & Migration, Kultur & Konflikt und Europa. Das ifa fördert Ausstellungs-, Dialog- und Konferenzprogramme und agiert als Kompetenzzentrum der Auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik. Es ist weltweit vernetzt und setzt auf langfristige,  partnerschaftliche Zusammenarbeit.

Das ifa wird gefördert vom Auswärtigen Amt, dem Land Baden-Württemberg und der Landeshauptstadt Stuttgart.