Neues VLB-Preismodell trägt zu Qualitätssteigerungen bei

Go for Gold

30. April 2015
von Börsenblatt
Die Datenqualität im Verzeichnis Lieferbarer Bücher (VLB) hat sich innerhalb eines Jahres bei allen zentralen Angaben verbessert − teilweise erheblich, wie die MVB mitteilt. "Unsere umfassende Informationskampagne und vor allem das neue VLB-Preismodell zeigen deutlich ihre Wirkung", so Geschäftsführer Ronald Schild. Bei rund 20 Prozent aller VLB-Titel gelte bereits der Goldstatus, bis zum Jahresende soll die Quote weiter steigen.

Die MVB verzeichnet bei der Datenqualität nach eigenen Angaben Zuwächse in allen relevanten Bereichen − wovon Händler profitierten, aber auch Verlage, die für die Titeleintragung ins VLB zahlen.

Metadaten bekommen mehr Gewicht

Dank des neuen Preismodells, das in diesem Jahr erstmals gut gepflegte Metadaten mit einer reduzierten Titelmeldegebühr belohne, profitierten Verleger von knapp 400.000 VLB-Titeln vom neuen Goldstatus − was rund einem Fünftel des derzeitigen Datenbankbestandes entspricht. Bis Ende 2015 soll die 25-Prozent-Marke erreicht werden.

Aus Sicht von MVB-Geschäftsführer Ronald Schild machen die Zahlen deutlich, dass die Informationskampagne und vor allem das neue VLB-Preismodell ihre Wirkung zeigten. "Gleichzeitig profitieren wir auch vom allgemeinen Branchentrend, den Metadaten mehr Bedeutung beizumessen."

Datenqualität im Vergleich 2014 und 2015

Die Vergleichswerte zu den statusrelevanten Angaben im VLB beziehen sich auf die Stichtage 1. April 2014 und 1. April 2015:

  • Lieferbarkeitsangabe: von 57,0 auf 60,5 Prozent
  • Autor / Urheber: von 92,7 auf 93,9 Prozent
  • Cover: von 67,2 auf 75,3 Prozent
  • Produktsprache: von 92,6 auf 95,1 Prozent
  • Umfangsangabe: von 87,9 auf 92,1 Prozent
  • Verschlagwortung: von 42,7 auf 47,4 Prozent
  • Hauptbeschreibung: von 59,1 auf 68,6 Prozent
  • Thema-Klassifikation: von 8,0 auf 12,9 Prozent


"Weitere Schritte für ein optimales Ergebnis"

"Diese Steigerungsraten sind ein tolles Ergebnis unserer bisherigen Arbeit und zeigen uns, dass unsere Planungen realistisch sind", sagt Michael Vogelbacher, Leiter Informationsdienste bei der MVB. "Damit sind wir auf dem richtigen Weg, um unseren Auftrag zu erfüllen. Aber natürlich müssen weitere Schritte folgen, damit wir möglichst schnell zu einem optimalen Ergebnis kommen." Hintergrund: In der Task Force Metadatenbank hatten Vertreter der Branche im vergangenen Jahr eine zügige Verbesserung der Datenqualität als gemeinsames Ziel mit hoher Priorität definiert.

Wie Verlage den Goldstatus erreichen

Damit die positive Entwicklung der Metadatenqualität anhält und die Verlage auch tatsächlich von den reduzierten Titelmeldegebühren profitieren können, besteht laut Vogelbacher allerdings weiterer Handlungsbedarf: "Unsere Kunden müssen die hinterlegte Lieferbarkeitsangabe quartalsweise auf digitalem Weg bestätigen. Auch bei ansonsten optimal gepflegten Metadaten können wir ihre Titel andernfalls nicht im Goldstatus abrechnen."

Bei der Thema-Klassifikation gibt es aus Sicht der MVB ebenfalls noch viel zu tun: Zur Einführung der neuen Systematik Anfang 2014 habe das VLB-Team die Warengruppenangaben aller zum damaligen Zeitpunkt gemeldeten Titel automatisiert in die entsprechenden Thema-Subject-Codes übersetzt.

Diese Informationen sollten den Verlagen eine erste Orientierung bieten − nicht mehr, nicht weniger. "Da die Angaben in dieser rudimentären Form nicht vom Handel genutzt werden können, ist eine weitere individuelle Bearbeitung durch die Verlage erforderlich", heißt es bei der MVB.

Last but not least: Die automatisch erzeugten Thema-Codes werden laut MVB bei der Gebührenberechnung zum Stichtag im November 2015 nicht berücksichtigt. "Entscheidend für die Qualitätsbewertung ist, dass die Angabe vom Verlag selbst vorgenommen wurde."

Um das Procedere für sie zu vereinfachen, werde im Titelservice des VLB ab sofort eine zusätzliche Kennzeichnung für die automatisiert eingespielten Thema-Angaben angezeigt. Marktteilnehmern, die für ihr Metadatenmanagement Unterstützung benötigten, greife das Team von VLB-Services unter die Arme: Die Dienstleistungen reichen von der redaktionellen Pflege der Titeldaten über den automatisierten Versand inklusive Erfolgskontrolle bis hin zu Schulungen und Beratungen.

Informationen zum Preismodell auf der VLB-Website