Plagiatsaffäre

C.H. Beck liefert "Große Seeschlachten" nicht weiter aus

29. April 2014
von Börsenblatt
Der Verlag C. H. Beck hat die gegen das Buch "Große Seeschlachten. Wendepunkte der Weltgeschichte von Salamis bis Skagerrak" von Arne Karsten und Olaf B. Rader erhobenen Plagiatsvorwürfe gründlich geprüft und beschlossen, "das Buch nicht weiter auszuliefern".

Den Vorwurf Arne Jannings, das Buch sei vollständig aus Wikipedia-Artikeln zusammenkopiert, hält der Verlag für "abwegig". In den sechs von Arne Karsten verfassten Kapiteln finde sich kein einziges nicht nachgewiesenes Zitat (mit Ausnahme von zwei von Olaf Rader verfassten Bildtexten).

In den von Olaf Rader verfassten Kapiteln (einschließlich Epilog) hingegen habe man eine Reihe von nicht nachgewiesenen Zitaten festgestellt. Als "besonders problematisch" habe sich das Kapitel 9 ("Trafalgar") erwiesen, weil sich hier die Schilderung des Schlachtablaufs eng an den 2003 von Thomas Siebe im Internet publizierten Artikel "Mythos Trafalgar" anlehne.

Der Verlag entschuldigt sich in seiner Stellungnahme für die nicht kenntlich gemachten Übernahmen; Mitautor Olaf Rader "bedauert die nicht nachgewiesene Nutzung fremder Texte zutiefst".

Der ebenfalls von Arne Janning erhobene Vorwurf, die Autoren hätten zweckwidrig DFG-Mittel eingesetzt, ist laut Verlag falsch. Das Buchprojekt sei nachweislich nicht von der DFG gefördert worden.

Neben vergleichender Lektüre kamen bei der Prüfung zwei Plagiatsprogramme (darunter "iThenticate") zum Einsatz.

Die vollständige Stellungnahme finden Sie als PDF-Dokument unterhalb der Meldung.