Der Entwurf kursiert, wie berichtet, schon länger. Vergangene Woche kam er im Parlament der Französischen Gemeinschaft nun zur Abstimmung – und bekam grünes Licht. Zum 1. Januar 2018 sollen die neuen Regeln greifen:
- Rabatte werden für die ersten zwei Jahre nach Erscheinen eines Titels auf 5 Prozent des Ladenpreises beschränkt. Lediglich bei Comics weicht der Erlass davon ab: Hier soll eine Rabattfrist von einem Jahr gelten.
- Schulen, öffentliche Bibliotheken und Bildungseinrichtungen erhalten laut Erlass eine Ermäßigung von 15 Prozent auf allgemeine Titel.
- Lehrbücher können Schulen mit einem Rabatt in Höhe von 25 Prozent beziehen.
- Einen Aufschlag auf aus Frankreich importierte Bücher (aktuell: 12% bis 15%) soll es künftig nicht mehr geben – ab 1. Januar 2021. Bis dahin wird die Option schrittweise eingedampft: Im Januar 2019 reduziert sich der Aufschlag auf 8 Prozent, im Januar 2020 auf 4 Prozent − und im Jahr darauf auf Null.
Kulturministerin Alda Greoli begrüßte die Entscheidung des Parlaments – das neue Gesetz werde dabei helfen, eine große und vielfältige Anzahl von Verkaufsstellen und ein qualitativ hochwertiges Angebot an Titeln zu erhalten, betont sie in einer Stellungnahme (in französischer Sprache, hier). Auf diesem Kurs müsse es weitergehen: Greoli wünscht sich feste, einheitliche Preise nicht nur für die französischsprachigen Regionen des Landes, sondern Belgien als Ganzes. Ihr Argument: Alle Beispiele würden zeigen, dass feste Preise positiv auf Qualität und Vielfalt wirkten.