Zwischenbuchhandel

Übernahme perfekt: Libri kauft die Mehrheit an Könemann

30. März 2012
von Börsenblatt
Libri und Könemann können künftig gemeinsame Sache machen – aus wettbewerbsrechtlicher Sicht spricht nichts dagegen: Das Bundeskartellamt hat dem Antrag der beiden Unternehmen zugestimmt. 

Das Verfahren B6-84/11 ist für die Beamten nach fünf Monaten damit beendet. „Wir haben den Antrag intensiv geprüft und freigegeben“, heißt es. Zu den Gründen will sich das Bundeskartellamt im Lauf des Tages noch äußern.

Libri und Könemann arbeiten seit Jahren eng zusammen, nun wachsen sie zusammen. Libri-Geschäftsführer Hans-Peter Kübler jedenfalls freut sich auf die Zukunft zu zweit: "Wir sind gemeinsam froh, dass wir mit dem Vorhaben voran kommen und die Kunden vom Barsortiment Könemann nun einer sicheren Zukunft entgegenblicken."

Wie berichtet, haben sie im Herbst 2011 eine strategische Allianz verabredet, mit dem Ziel, ein neues, gemeinsames Unternehmen zu gründen. Die Eckdaten dazu (laut Planung):   

  • Das Joint Venture bekommt zwei Gesellschafter. Die Anteile werden geteilt – Libri übernimmt die Mehrheit. 
  • Ihren Sitz soll die neue Gesellschaft in oder im Umkreis von Hagen haben (mit ca. 20 Mitarbeitern).
  • Das Liefergebiet wird ausgedehnt – auf das gesamte Bundesland Rheinland-Pfalz.  
  • Der Name Könemann bleibt erhalten; bestellen Kunden bei Könemann, erhalten sie ihre Ware ab Mitte 2012 in einer Libri-Kiste aus Bad Hersfeld – mit Rechnung von Könemann.
  • Stefan Könemann leitet das Unternehmen als Geschäftsführer. "Auch die Hoheit über die Konditionen liegt bei mir", sagt er im vergangenen Jahr. "Für unsere Kunden ändert sich nichts – alles bleibt für sie beim Alten: die Ansprechpartner im Außendienst und Innendienst, die persönliche Betreuung, die attraktiven Konditionen, insbesondere unsere Taschenbuch-Rabatte und natürlich die 19-Uhr-Bestellpunkte in NRW."
  • Bei den Konditionen und Services würden keine Abstriche gemacht, versprach Könemann Ende 2011; auch das Warenwirtschaftssystem Libras solle weiterentwickelt werden. Nur eines ginge künftig nicht mehr: Kunden in Nordrhein-Westfalen zweimal täglich zu beliefern.
  • 234 Beschäftigte, davon 59 Vollzeitkräfte und 175 in Teilzeit beziehungsweise Saisonbeschäftigte, verlieren ihren Job.