Lennart Schaefer zieht Bilanz nach seiner Literadtour

"Am Ende war ich pleite"

12. Dezember 2025
Stefan Hauck

Die Literadtour ist vorbei: 11.000 Kilometer ist Lennart Schaefer durch Deutschland gefahren, um an unterschiedlichsten Orten das Lesen ins Gespräch zu bringen. Eine Bilanz.

Lennart Schaefer beim Zieleinlauf auf der Frankfurter Buchmesse 2025

Lennart Schaefer hat es geschafft: beim Zieleinlauf auf der Frankfurter Buchmesse 2025

Wie anstrengend ist es, sieben Monate Fahrrad zu fahren – wie viele km hast Du eigentlich hinter Dir?

Lennart Schaefer: 11.000 km bin ich gefahren. Das Rad wiegt 60 kg, dazu kommt Gepäck; es braucht schon Muskelkraft, aber es war auch schön, beim Fahren die Landschaft um mich herum zu erleben. Ich habe eben eine Leidenschaft fürs Fahrradfahren – und fürs Buch. Deshalb war die Literadtour eine ideale Kombination.

Du hast 16 Bundesländer bereist: Welche Begegnungen waren Highlights für Dich?

Lennart Schaefer: Ich habe mich über die prominenten Gesprächspartner:innen gefreut, die so begeistert von der Idee der Tour waren, dass sie sich Zeit genommen haben für ein Interview. Dazu zählen Frank Schätzing, Christine Westermann, Tahsim Durgun, aber zuvorderst auch mein Gespräch mit Robert Habeck über die Macht der Sprache und die Frage, warum die Politik nicht mehr in Leseförderung investiert. Paul Maar habe ich bei ihm zuhause in Bamberg besucht. Mich hat dabei beeindruckt, dass er immer noch die zahlreichen Kinderbriefe beantwortet, die bei ihm eingehen. Das zeigt, wie viel Literatur bei den Jüngsten auslösen kann. Eines der schönsten Treffen war mit der Autorin Susan Kreller, die oft Bücher über ernste Themen schreibt, aber mit die witzigste Person ist, die ich kennengelernt habe. Andreas Steinhöfel, der sprachlich so herausragend schreibt, war unglaublich offen; mich beeindruckt auch sein Statement, dass ja nicht jede:r eine Leseratte werden muss. Und bei den Highlights darf auch mein Besuch in Lexow in Mecklenburg-Vorpommern nicht unerwähnt bleiben. In einem wunderschönen Gutshaus kommt da jedes Jahr eine Gruppe von Autor:innen zum Schreiburlaub zusammen. Die Autorin Isabel Bogdan hat mich dazu netterweise eingeladen und die vier Tage, die ich dort verbringen durfte, gehören zu den absolut schönsten der Tour.

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