Gemeinschaftsstand auf der Frankfurter Buchmesse 2026

Der Plan: Acht Themenwelten mit Flair, nur für Ratgeber & Reise

4. November 2025
Sabine Cronau

Alles neu, alles anders: Die Frankfurter Buchmesse feilt an ihrem Hallenkonzept für 2026. Ratgeber- und Reiseverlage wollen mit einem ganz besonderen Gemeinschaftsauftritt dabei sein - wenn sich genug Aussteller dafür finden.

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Präsentation des neuen Hallenkonzepts

Nach der Messe ist vor der Messe: Die Frankfurter Buchmesse arbeitet aktuell an einem neuen Hallenkonzept für das nächste Jahr. Stellwände, ein Video und Feedback-Funktion via QR-Code gaben an den Messetagen in Halle 4 einen ersten Einblick in die Zukunftspläne.

Das Messegeschehen soll sich ab 2026 rund um die Agora konzentrieren. Die Erdgeschossebene gehört dabei der Publikumsmesse, mit großen Ankerverlagen in jeder Halle. Auf Ebene 1 und 2 soll dagegen vor allem die Fachmesse angesiedelt sein, mit Arbeitsplätzen, Fachveranstaltungen, Netzwerk-Events. An der konkreten Ausgestaltung wird noch gefeilt (mehr im Interview mit Buchmesse-Sprecher Torsten Casimir).

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So plant die Messe für 2026: Die Erdgeschossebene 0 ist rund um die Agora für die Publikumsmesse reserviert, die Fachmesse mit Arbeitsplätzen, Konferenzen und Gesprächen findet in Ebene 1 statt.

Das gilt auch für einen schon länger geplanten Gemeinschaftsauftritt der Ratgeber- und Reiseverlage, der nicht nur Regale und Besprechungstische bietet (wie der Gemeinschaftsstand 2024 in Halle 3.1), sondern die verschiedenen Warengruppen als Themenwelten und mit jeder Menge Flair inszenieren soll.

Der Kerngedanke dahinter: "Im Buchhandel werden die Präsentationsflächen für Ratgeber- und Reisethemen knapper – wie können wir dem Segment auf der größten Buchmesse der Welt mehr Aufmerksamkeit verschaffen?", erläutert Verlagsberater Christoph Ostermann, der den geplanten Gemeinschaftsauftritt im Auftrag der IG Ratgeber & Reise des Börsenvereins koordiniert.

Auf der jüngsten Tagung der Interessengruppe am 14. Oktober hat Ostermann erste Entwürfe von angefragten Messebau-Firmen vorgestellt. Denn geplant ist kein Systemstand, sondern ein nagelneues Standkonzept: "Das Thema Gemeinschaft steht dabei im Vordergrund", so Ostermann. Heißt: Wer sich einbucht, muss sich um viele organisatorische Fragen, wie Auf- und Abbau, die Nutzung der Küche, Lagerräume und Schließfächer, der Büchernachschub am Stand und der Buchverkauf mit zentraler Kasse, keine Gedanken mehr machen. Eine aktive Mitgestaltung das Gemeinschaftsstandes ist jedoch ausdrücklich gewünscht.

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Sprecherkreis der IG Ratgeber & Reise: Michael Zirn, Nicole Schindler und Karin Senft (r.), hier mit der früheren DK-Verlegerin Monika Schlitzer

"Die Verlage füllen das Areal mit Leben"

Voraussichtlichter Standort: Halle 5.0, Zielgröße: 200 Quadratmeter Ausstellungsfläche. Auf acht großzügigen Thementischen sollen die Verlage hier ihre Novitäten in Szene setzen können, etwa zu Reise & Travelling, Natur & Garten, Essen & Trinken, Hobby & Kreativität. "Welche Segmente am Ende in welchem Umfang auf den Tischen vertreten sind, hängt von den Verlagen ab, die eine Standpräsenz buchen: Sie füllen das Areal mit Leben“, erläutert Ostermann.

Es soll eine gemeinsame Empfangstheke und natürlich auch Besprechungstische für die Fachbesuchertage geben. Eine kleine Bühne für Lesungen und Veranstaltungen ist ebenfalls angedacht – falls die Messe in der Halle nicht ohnehin eine zentrale Eventbühne anbietet.  

 

Noch gibt es einige Unwägbarkeiten

Es gibt Verlage (auch große), die bereits mitmachen wollen: "Unterschrieben ist aber noch nichts, weil das neue Hallenkonzept der Buchmesse gerade im Werden ist und es dadurch noch einige Unwägbarkeiten gibt", berichtet Ostermann. In den kommenden Wochen will er intensiv auf Aussteller-Akquise gehen. "Kassensturz machen wir dann Anfang des Jahres. Und im besten Fall reichen die angedachten 200 Quadratmeter nicht aus."

Ob als Zweitpräsenz, etwa für Konzernverlage, oder als alleiniger Messeauftritt für die Indies der Branche: Für die Aussteller am Gemeinschaftsstand werden drei Pakete geschnürt, abhängig von der Zahl der präsentierten Titel und der exklusiven Nutzung von Besprechungstischen:

  • Basispaket: 3.500 Euro für Service und Titelpräsentation, plus 5 Quadratmeter (Buchung über die Buchmesse)
  • Mediumpaket: 7.000 Euro für Service und Titelpräsentation, plus 10 Quadratmeter (Buchung über die Buchmesse)
  • Premiumpaket: 14.000 Euro für Service und Titelpräsentation mit exklusiver Nutzung von Besprechungstischen, plus 20 Quadratmeter (Buchung über die Buchmesse)

Anmeldeschluss: 23. November

Wichtig: Die Anmeldefrist für interessierte Verlage läuft bis zum 23. November. Nur wenn es bis dahin eine ausreichende Zahl an Zusagen gibt, wird es den Gemeinschaftsstand 2026 geben - und die Feinarbeit an dem Projekt kann beginnen.

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Christoph Ostermann

So eine bunte Kooperation ist wohl nur in der Buchbranche möglich, schließlich darf man nicht vergessen, dass die Verlage zugleich auch immer Wettbewerber sind

Christoph Ostermann

Ansprechpartner:innen für den Gemeinschaftsstand

Wer sich für das Gemeinschaftskonzept interessiert, kann sich an Christoph Ostermann wenden (E-Mail: ostermann@ostermann-beratung.de) oder an Nicole Schindler, die beim Verlag Eugen Ulmer Vertrieb, Marketing und Presse leitet (E-Mail: nschindler@ulmer.de).

Nicole Schindler ist zusammen mit Michael Zirn (frech Verlag) und Karin Senft (Buchhandlung Pustet) im Sprecherkreis der IG Ratgeber & Reise aktiv und seit Jahren die treibende Kraft hinter dem Gemeinschaftsprojekt. Verlagsberater Ostermann, der früher beim "Buchreport"-Verlag Harenberg gearbeitet hat: "So eine bunte Kooperation ist wohl nur in der Buchbranche möglich, schließlich darf man nicht vergessen, dass die Verlage zugleich auch immer Wettbewerber sind."