Im achten Jahr der beliebten Auszeichnung wage ich als eigentlich »ausgezeichneter« Buchhändler, der doch nie ausgezeichnet wurde, den Versuch, eine Alternative zu formulieren. In den vergangenen Jahren – ich gebe es zu – habe ich mich nicht mehr beworben. Die Frustration über zahlreiche Ablehnungen und die Erkenntnis, dass meine inhaltlichen Schwerpunkte und meine wirtschaftlichen Erwägungen einfach nicht in das ziemlich enge Raster preisverdächtiger Buchhandelskonzepte passen, haben meine Motivation begraben. Dabei ist mein Anliegen gerade nicht, auch nur einer ausgezeichneten Buchhandlung das Prestige und das Geld zu missgönnen. Nach all den Jahren ist dieser Preis aber von einem Event, das der Branche vor allem Glanz und Aufmerksamkeit bringen sollte, zu einem strukturellen Instrument der Förderung geworden – und strukturelle Förderung sollte nach formalen Kriterien vergeben werden