EIBF veröffentlicht Charta zur künstlichen Intelligenz

Die "Charta on Artificial Intelligence" wurde von der European and International Booksellers Federation (EIBF) am 31. Oktober veröffentlicht. "Der Buchsektor und die Gesellschaft insgesamt befinden sich an einem Wendepunkt: KI bietet sowohl bedeutende Chancen als auch ernsthafte Herausforderungen", heißt es in einer Presseinformation der EIBF. Die EIBF erkenne an, "dass KI-Technologien Buchhändlern Effizienz, Innovation und operative Unterstützung bieten können". Gleichzeitig werfe KI "ernsthafte Bedenken in Bezug auf Urheberrecht, Transparenz, Rechenschaftspflicht und ökologische Nachhaltigkeit auf".

Die EIBF betone, dass ein robuster Schutz des Urheberrechts und der Rechte der Urheber von grundlegender Bedeutung für die Erhaltung der kulturellen Vielfalt, Innovation und fairen Wettbewerb ist. 

Unter den Leitprinzipien hebt die Charta laut Mitteilung Folgendes hervor: 

• Das Urheberrecht als Grundlage des Buchökosystems. Der Schutz des geistigen Eigentums bleibt für die Nachhaltigkeit von Autoren, Verlagen und Buchhändlern gleichermaßen unerlässlich.
• Innovation auf der Grundlage der Achtung von Rechten. Kreative Werke, die durch das Urheberrecht geschützt sind, ermöglichen technologische Entwicklungen, einschließlich KI-Systeme selbst.
• Governance und Rechenschaftspflicht. Die EIBF unterstützt den EU-AI-Act als Grundlage für vertrauenswürdige KI, unterstreicht jedoch die Bedeutung einer wirksamen Durchsetzung und kontinuierlichen Überwachung.
• Menschenzentrierte und ethische KI. Entwickler generativer KI-Tools sollten die Datenquellen offenlegen, die zum Trainieren ihrer Modelle verwendet werden, um Transparenz und eine faire Nutzung kreativer Werke zu gewährleisten. 
• Transparenz für Verbraucher. Leser sollten in der Lage sein, anhand einer klaren, standardisierten Kennzeichnung, die auf Initiative der Branche entwickelt wurde, zu erkennen, wann Inhalte von KI generiert wurden. 
• Umweltverantwortung. KI-Entwickler und -Anbieter sollten im Einklang mit umfassenderen Umweltzielen Verantwortung für die Umweltauswirkungen ihrer Systeme übernehmen. 
• Fairer Wettbewerb und Unterstützung für KMU. Politische Maßnahmen und Initiativen sollten die Realitäten kleiner und mittlerer Unternehmen berücksichtigen, die den Großteil des europäischen Buchsektors ausmachen.

EIBF-Präsident Fabian Paagman erklärt: "Mit dieser Charta bekräftigt die EIBF ihr Engagement für die Förderung von Innovation bei gleichzeitiger Wahrung der Rechte von Urhebern, der Gewährleistung von Transparenz für Verbraucher und der Unterstützung einer wettbewerbsfähigen und nachhaltigen Buchbranche. Wir freuen uns auf die enge Zusammenarbeit mit unseren Kollegen aus der gesamten Buchbranche, um diese gemeinsamen Werte zu verteidigen."