Kinder- und Jugendliteratur

James Krüss Preis 2024 geht an Nils Mohl

12. März 2024
von Börsenblatt

Für seinen tiefsinnigen Humor und sein hohes Maß an Experimentierfreude wird Nils Mohl mit dem James Krüss Preis für internationale Kinder- und Jugendliteratur ausgezeichnet. Der Preis ist mit 8.000 Euro dotiert.

Nils Mohl

Aus der Jurybegründung

Der James Krüss Preis für internationale Kinder- und Jugendliteratur wird alle zwei Jahre für ein Werk vergeben, das durch sprachliche Brillanz, Originalität, fantasievolles Erzählen, Formenvielfalt und Humanität überzeugt. Bei ausländischen Preisträger:innen wird auch die deutschsprachige Übersetzung des Werks gewürdigt. Stifterin des Preises ist die James Krüss Erbengemeinschaft, die ihn 2012 ins Leben rief und die Internationale Jugendbibliothek mit der Durchführung beauftragt hat.

Aus der Jurybegründung

Nils Mohl, 1971 in Hamburg geboren, erzähle in vielen seiner Jugendromane „auf unnachahmliche Weise von den Schwierigkeiten und dem Chaos des Erwachsenwerdens". Vom 2011 erschienenen, preisgekrönten und verfilmten Roman „Es war einmal Indianerland“ bis zum aktuellen Jugendbuch „Henny und Ponger“ (2022) – Nils Mohl schreibe „authentisch und mitreißend, oft in lakonischem Ton, mit Humor sowie mit feinem Gespür für die existenzielle Wucht der Adoleszenz. Seine jugendliterarischen Roadtrips sind raffiniert und komplex komponiert.“ Nils Mohl entwickele sie aus einer durchdachten Struktur, arbeite mit Vor- und Rückblenden, filmischen und popkulturellen Referenzen und finde „einen unverwechselbaren, oft melancholisch gestimmten Sound, der in der deutschsprachigen Kinder- und Jugendliteratur seinesgleichen sucht“, so die Jury. Dabei arbeite Mohl aber nicht nur konsequent an seinem jugendliterarischen Werk, das er nun auch mit fantastischen Elementen bereichere, sondern er erweitere seit Jahren in bemerkenswerter Weise sein erzählerisches und formales Repertoire.

Über Nils Mohl

Nils Mohl lebt als freier Schriftsteller in Hamburg. Sein breit aufgestelltes Werk umfasst Jugendromane (u. a. „Es war einmal Indianerland“ als erster Band seiner Stadtrandtrilogie, „Mogel“ und „Henny & Ponger“), Erzählungen und Kurzgeschichten sowie Gedichtbände für Kinder und Jugendliche. Viele seiner Bücher handeln vom Jungsein und Erwachsenwerden. Er hat Drehbücher für zwei Kinofilme geschrieben und ist Mitglied der Deutschen Filmakademie. Seit 2020 veröffentlicht Nils Mohl jede Woche ein Gedicht auf Instagram. Z.Zt. ist er als ‚Writer in Residence‘ Gastprofessor an der UGA in Athens, Georgia/USA.

Die Jury-Mitglieder des James Krüss Preises 2024

  • Ute Dettmar, Institut für Jugendbuchforschung an der Goethe Universität Frankfurt/Main
  • Franz Lettner, Institut für Jugendliteratur Wien und Chefredakteur von ‚1000 & 1 Buch‘
  • Eva-Maria Magel, Frankfurter Allgemeine Zeitung
  • Christiane Raabe, Stiftung Internationale Jugendbibliothek, München
  • Prof. Dr. Jan Standke, Institut für Germanistik an der TU Braunschweig

Bisherige Preisträgerinnen und Preisträger

  • 2013: Joke van Leeuwen (Autorin) / Hanni Ehlers und Mirjam Pressler (Übersetzerinnen)
  • 2015: Frank Cottrell Boyce (Autor) / Salah Naoura (Übersetzer)
  • 2017: Andreas Steinhöfel
  • 2019: Frida Nilsson (Autorin)/ Friederike Buchinger (Übersetzerin)
  • 2021: Tamara Bach
  • 2022: David Almond (Autor)/ Alexandra Ernst (Übersetzerin)