Interview mit Roland Kaehlbrandt

Plädoyer für das Deutsche

14. Oktober 2022
von Michael Roesler-Graichen

Unsere Sprache ist ein Schatz, den man heben muss. Roland Kaehlbrandt über sein neues Buch und seine Rolle als »Sprachbotschafter«.

Wirbt für einen freudigen Umgang mit der Sprache: Roland Kaehlbrandt. 

Sie sind Initiator zahlreicher Projekte und Wettbewerbe rund um die deutsche Sprache. Was ist Ihr Grundanliegen?
Während meiner Zeit in Frankreich – ich habe sechs Jahre in Paris gelebt und drei Jahre lang das Maison Heinrich Heine geleitet – ist mir immer wieder aufgefallen, dass die Franzosen eine große Achtung vor ihrer Sprache haben. Sie haben oft das Empfinden, die Sprache sei größer als sie selbst, und legen großen Wert darauf, dass sie erhalten bleibt. Das hat mich irgendwann auf die Frage gebracht, wie eigentlich das Verhältnis zu unserer eigenen Sprache ist. Seither beschäftige ich mich sprachwissenschaftlich, sprachkritisch, aber auch sprachaktiv mit dem Thema.

Wissen wir Deutschen die Mittel unserer Sprache überhaupt gut zu nutzen?
In den französischen Spitzenhochschulen und allgemein in Gesellschaft und Politik spielt Rhetorik eine große Rolle. Etwas Entsprechendes gab es in Deutschland nicht. Deshalb haben wir im Jahr 2001 in der Hertie-Stiftung den Bundeswettbewerb „Jugend debattiert“ auf den Weg gebracht. Ein zusätzliches Argument dafür waren die ernüchternden Ergebnisse der Pisa-Studie 2001 im Bereich der sprachlichen Bildung. Der zweite Punkt war die Rechtschreibung, in der deutsche Schulkinder ebenfalls besonders schlecht abschnitten und abschneiden. Daraus wurde dann in der Stiftung Polytechnische Gesellschaft der Rechtschreibwettbewerb „Deutschland schreibt“.

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