Chile auf dem Weg nach Frankfurt 2027

Zu Besuch in Santiago

28. November 2025
Redaktion Börsenblatt

Vom 22. bis zum 26. November trafen sich, auf Einladung der chilenischen Regierung sowie der Kulturabteilung des Außenministeriums, ProChile und in Kooperation mit dem Goethe Institut in Santiago, Verleger:innen und Fachleute aus der deutschen und chilenischen Buchbranche – zu Vorgesprächen und einem Austausch mit Blick auf Chile als Gastland der Frankfurter Buchmesse 2027.

Blick in eine Messehalle der Furia Ilustrada

Die Furia Ilustrada fand zum ersten Mal in Santiago statt

Von deutscher Seite, unter Federführung von Simone Bühler und Marifé Boix García von der Frankfurter Buchmesse, waren in Santiago dabei: Arco, Edition Orient, KLAK, Kupido, Matthes&Seitz, Reprodukt, Eva-Christina Meier (Kulturjournalistin und Expertin für Film und Literatur Lateinamerikas), und die auf KJL und Illustration spezialisierte Agentin Paula Peretti.

Vier Frauen an einem Tisch

Am Abend gingen die Gespräche weiter: Francisca Muñoz Mendez (Freier Verlegerverband Editoriales de Chile), Paula Peretti (Agentur Peretti), Alexandra Ruegler (Reprodukt), Marifé Boix-Garcia (Frankfurter Buchmesse)

Neben aktueller chilenischer Belletristik, Sachbuch und Lyrik rückten auf dieser Reise insbesondere die Kinderliteratur und die vielfältige Illustrationsszene ins Blickfeld. Anlass dafür war die erstmals stattfindende La Furia Ilustrada, ein Ableger der Furia del Libro, der Buchmesse unabhängiger Verlage, die zweimal im Jahr in Santiago stattfindet und sich als Alternative zur FILSA (Buchmesse des Verlegerverbands Cámara Chilena del Libro) versteht. Die Furia Ilustrada überzeugte als lebendige Präsentation von rund 100 unabhängigen kleinen bis mittelgroßen Verlagen.

Es gab Begegnungen mit chilenischen Schriftstellern wie Christian Torres Roje, Diego Zamora Estay, Roberto Careaga, Paula Escobar u.a.; Comic-Künstlerinnen wie Sol Diaz, Rodrigo Elgueta und Marcela Trujillo alias Maliki und Verlagen wie Ekaré Sur, Hueders, Muñeca de Trapo, Grafito, Escrito con Tiza, Lom Ediciones, Saposcat, Pehuén, La Bonita Ediciones, Amanuta und Claraboya.

Die Delegation besuchte auch die parallel stattfindende FILSA, unabhängige Buchhandlungen, das Kulturzentrum La Moneda und die altehrwürdige Nationalbibliothek, in der neben Schätzen aus dem persönlichen Nachlass u.a. von Pablo Neruda und Gabriela Mistral auch ein sehr gut gepflegtes Grafik- und Illustrationsarchiv zu entdecken war – und demnächst ein Lesesaal für Kinder neu eröffnet wird.

Empfehlungsliste

Eine Broschüre mit einer Auswahl chilenischer Titel, die von Literaturwissenschaftler:innen und Übersetzer:innen in Zusammenarbeit mit LITPROM Promoting Global Stories, einer Initiative der Frankfurter Buchmesse, zur Übersetzung ins Deutsche empfohlen werden, findet sich hier zum Download. Die Auswahl ist das Ergebnis einer umfangreichen Liste, die von chilenischen Verlagen zusammengestellt wurde.