Warum Literaturverfilmungen boomen

Alle bedienen sich aus dem großen Geschichtenpool

6. März 2023
von Börsenblatt

So viele Literaturverfilmungen gab es selten in Kino und TV. Warum Buchstoffe populärer sind denn je und wie sie auf die Leinwand kommen: Davon berichten hier Agenturen und Verlage.

Humor in Leinwandgröße: »Loriots große Trickfilmrevue« läuft am 20. April an. 

Der rote Berlinale-Teppich ist zusammengerollt, der  Goldene Bär vergeben, der Abglanz von Hollywoodstars wie Helen Mirren und Cate Blanchett langsam verblasst. Doch auch wenn die Berlinale seit dem 25. Februar vorbei ist, bewegt sich das Filmgeschäft munter weiter – und richtet die Scheinwerfer stärker denn je auf die Literatur. 

Isabel Bogdans Roman »Der Pfau«, Felix Lobrechts Buch »Sonne und Beton«, Thees Uhlmanns hochkomisches Debüt »Sophia, der Tod und ich«: In den nächsten Wochen und Monaten kommen viele Literaturverfilmungen ins Kino, auf die sich Buchhandel und Publikum freuen können. Auch für Kinder ist was dabei, etwa »Ponyherz« und »Die unlangweiligste Schule der Welt«, nach den entsprechenden Buchvorlagen aus dem Carlsen-Programm, die im Herbst ihre Kinopremiere feiern.

Was wohl nicht jeder so ohne Weiteres vermuten würde: ­Daniela Steiner, bei Carlsen Leiterin Rechte & Lizenzen, war selbst auf der Berlinale unterwegs, um Kontakte zu Produk­tionsfirmen zu knüpfen – so wie viele Verlage und Agenturen. Der direkte Draht zur Filmbranche ist eben unbezahlbar, auch wenn Zoom und andere digitale Tools seit der Corona-Krise im Rechtehandel einen festen Platz haben. 

Die Erfahrungen, die sie auf der Berlinale gesammelt hat, fasst Daniela Steiner so zusammen: »Für Kinderfilme werden insbesondere Stoffe mit Markencharakter gesucht, das heißt Reihen und Serien, die sich sehr gut verkaufen und die eine hohe Verbreitung in der Leserschaft haben.« Beide Kriterien erfüllt beispielhaft »Die Schule der magischen Tiere«, die ebenfalls bei Carlsen erscheint und im Herbst 2024 mit dem dritten Teil auf die Kinoleinwand trappelt. Noch vergleichsweise junge Akteure im Filmgeschäft sind die Streamingdienste. Für sie sind Kinderfilmstoffe in Direktlizenz allerdings nicht so interessant, wie Daniela Steiner berichtet: »Hier wird eher nach Geschichten für junge Erwachsene gesucht.«

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