Antiquariat

Antiquariatsmessen, virtuell

10. September 2020
von Börsenblatt

Die Coronakrise verändert die internationale Messeszene – eine Übersicht über einige Veranstaltungen der nächsten Monate.

Vom 10. bis 14. September (die "Eröffnung" ist heute Nachmittag!) hält der britische Antiquariatsverband unter dem erst vor einigen Jahren eingeführten Markennamen "firsts" seine zweite virtuelle Londoner Antiquariatsmesse in diesem Jahr ab (siehe hier), an der sich über 100 Aussteller aus 16 Ländern beteiligen, darunter auch einige deutsche und österreichische.

Der niederländische Verband hat sich als Ersatz für seine als Präsenzveranstaltung längst abgesagte Amsterdamer Antiquariatsmesse für Anfang Oktober eine virtuelle Alternative ausgedacht (siehe hier). Technische Unterstützung erfahren die Niederländer dabei durch Marvin Getman aus den USA und die südafrikanische Versteigerungsplattform AntiquarianAuctions.com.

Detlef Thursch (abooks.de, Lissendorf) bereitet eine am 14. Oktober startende virtuelle Frankfurter Antiquariatsmesse vor, die bis Jahresende laufen soll (siehe hier); die lange Laufzeit ist ein signifikanter Unterschied zu den Unternehmungen in London und Amsterdam, die sich auf wenige Tage beschränken.

Der Verband Deutscher Antiquare und Petra Bewer (Stuttgart) haben die üblicherweise terminlich fein aufeinander abgestimmten Messen in Stuttgart respektive Ludwigsburg, die stets im Januar oder Anfang Februar stattfinden, vor einigen Wochen abgesagt. In Ludwigsburg wird es den gewohnten gedruckten Katalog geben, der dann auch wieder als PDF im Netz steht. In Stuttgart gibt es auf jeden Fall auch einen gedruckten Katalog, aber auch einen virtuellen Auftritt. Und eine Doppelbeteiligung (in Ludwigsburg und Stuttgart) ist diesmal, anders als sonst, möglich, wie der Verband auf Anfrage bestätigt. Detailinformationen zur virtuellen Stuttgarter Messe folgen voraussichtlich im Oktober.

Allen bisher angekündigten virtuellen Messen ist gemeinsam, dass die Kosten einer Beteiligung überschaubar sind und weit unter denen einer physischen Veranstaltung liegen. Dasselbe dürfte für teilnehmende Antiquar*innen für den erforderlichen Zeiteinsatz gelten … Ergäbe sich aus einer erfolgreichen virtuellen Messesaison das Potential, die Messeszene auch über die Corona-Pandemie hinaus zu verändern? Das erscheint zumindest als Möglichkeit.

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