Berliner Underground-Poet stirbt mit 67 Jahren

Bert Papenfuß ist tot

28. August 2023
von Börsenblatt

Der über die Berliner Lyrikszene hinaus bekannte Dichter, Sänger und Veranstalter Bert Papenfuß ist am 26. August im Alter von 67 Jahren gestorben.

Wie mehrere Medien berichten, sei Bert Papenfuß (auch als Bert Papenfuß-Gorek bekannt) nach einer Krebsdiagnose und einem Schlaganfall am frühen Samstagmorgen (26. August) gestorben. Einen Namen machte sich der aus Stavenhagen stammende Lyriker schon zu DDR-Zeiten, als er am Prenzlauer Berg bei Band-Auftritten Gedichte vortrug, die er nicht oder nur eingeschränkt publizieren durfte.

Seine Sprache habe er einmal "eine Mischung aus Barock, Dadaismus und Futurismus und das natürlich alles vermischt mit Elementen aus der sogenannten realen Existenz der DDR" genannt, heißt es in einem Bericht. Seit der Wiedervereinigung hat Papenfuß zahlreiche Gedichtbände veröffentlicht, darunter 2016 "Seifensieder. Angewandte Schrunst für eingewiesene Ausgeweihte" (Brüterich Press, Berlin). 1996 war Papenfuß Stadtschreiber in Rheinsberg, 1998 wurde er in Österreich mit dem Erich-Fried-Preis ausgezeichnet. Von Volker Braun ist die Würdigung "unerhörter Wortverschwörer und Sinnentsteller" überliefert.

In den vergangenen drei Jahrzehnten schuf Bert Papenfuß mit dem "Torpedokäfer", dem "Kaffee Burger" und der "Rumbalotte" "Anlaufpunkte gegen die durchgeplante Gemütlichkeit der sich gentrifizierenden Gegend von Prenzlauer Berg und Mitte", so Cornelia in einem Nachruf der "Berliner Zeitung".