Alle Titel streng nach Lesemotiven sortiert und kein Buch, das mit dem Rücken zum Leser, zur Leserin, steht – der Conceptstore von Urs Erdle will gezielt Impulskäufer ansprechen. "Ich komme ja aus dem Verlagswesen und habe viele Buchhandlungen gesehen. Mein Anspruch war, in meiner Buchhandlung vieles anders zu machen, d.h. eine intuitive Sortimentsführung zu verwirklichen, visuelles spontanes Erfassen von Inhalten durch Frontalpräsentation zu ermöglichen, Aufenthaltsqualität zu schaffen, die zum Verweilen einlädt, eben alles das, was üblicherweise durch kompetente Beratung des/der Buchhändler:in oder eine überbordende Angebotsfülle kompensiert wird", sagt Erdle (59). Die Abteilungen bei manulit heißen Andere Welten, Neue Horizonte, Wirklichkeit, Gute Unterhaltung, Crime, Unterwegs, Mindstyle & Gesundheit, Just do it), Sinn(en)voll Genießen oder offener gehalten - Perlen und Unterwegs sein. Die Auswahl bedient Lesemotive wie einerseits Eintauchen, Entspannen, Entdecken, Lachen und Nervenkitzel und andererseits Auseinandersetzen, Mitreden können, Verstehen, Orientieren oder Optimieren. "Der:die Kunde:in bekommt die Möglichkeit, mit seinem:ihrem Lesemotiv abgeholt und inspiriert zu werden, dies jeweils innerhalb der verschiedenen Segmente." Die Abgrenzung von einem zu anderen Lesemotiv funktioniert dank der Covergestaltung erstaunlich gut, als hätten die Verlage bei der Tonalität, der Farblichkeit, der Motivik und der Typographie die Sortierung nach Lesemotiven tatsächlich vor Augen gehabt. Die Mottos von manulit lauten: "Der Appetit kommt beim Essen oder Entdecke die Bücher für Deine latenten Bedürfnisse und suche nicht nach dem, was Du sowieso erwartest."
