Offener Brief an Söder

Bayern fordert offene Buchhandlungen

19. Februar 2021
von Börsenblatt

In einem Offenen Brief fordern die bayerische Verlage und Buchhandlungen gemeinsam, dass der Lockdown für die Buchhandlungen im Bundesland beendet werden soll.

Heute soll der an den bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder bereits versandte Brief auch der Presse zugestellt werden. Börsenblatt online liegt der Brief bereits vor – hier veröffentlichen wir ihn im Wortlaut.

 

„Sehr geehrter Herr Ministerpräsident,                                                                                                      

Wir schreiben ihnen im Bewusstsein der Notwendigkeit, die Pandemie einzugrenzen, und der Verantwortung für die Gesellschaft. Die Buchbranche leistet einen anerkannten gesellschaftlichen Beitrag zu Wissen, Bildung und Kultur. Sie sichert die Meinungsvielfalt und stärkt die Demokratie. In Zeiten des Lockdowns sind Bücher wichtiger denn je. Es wird mehr gelesen, die Menschen suchen nach Büchern und sie wollen beraten werden. Wir, die bayerische Buchbranche mit 45.000 Beschäftigten und einem Umsatz von 7,5 Milliarden Euro wollen unseren Beitrag leisten, dafür brauchen wir offene Buchhandlungen.

In Berlin, Brandenburg und Sachsen-Anhalt wurden die Buchhandlungen im vergangenen Jahr von der Schließung des Einzelhandels ausgenommen und annähernd 400 Buchhandlungen zeigten tagtäglich, dass sie verantwortungsvoll und mit strengen Hygieneregeln erfolgreich ihrer gesellschaftlichen kulturellen Aufgabe nachkommen können.

Wir stehen aktuell vor der großen Herausforderung, die zahlreichen neuen Bücher, die in den kommenden Tagen und Wochen erscheinen, sichtbar zu machen. Autorinnen und Autoren haben an diesen Büchern oft jahrelang gearbeitet und die Buchhandlungen sind die Orte, an denen sie in ihrer ganzen Vielfalt gesehen werden können.

Nach inzwischen zwei Monaten Lockdown und einem drastischen Umsatzrückgang sind wir mit unseren Autorinnen und Autoren in großer Sorge um unsere Unternehmen.

Sehr geehrter Herr Ministerpräsident, öffnen sie die Buchhandlungen geben sie unseren Beschäftigten und Autorinnen und Autoren eine Perspektive.“

Rund 70 Verlage und mehr als 120 Buchhandlungen aus Bayern sowie mehr als 160 Autorinnen und Autoren haben den Offenen Brief unterzeichnet.

Federführend haben für die Verlage Antje Kunstmann (Kunstmann Verlag) und für die Buchhandlungen Michael Lemling (Buchhandlung Lehmkuhl in München) den Brief unterzeichnet. Die Liste alle Unterzeichner des Offenen Briefs gibt es hier.