Corona macht’s möglich: Der Online-Buchhändler buch7 hat die ökologischen Umbauarbeiten am Kulturbahnhof in Langweid am Lech schneller beendet als gedacht. Der Gewinn fließt vollständig in den Betrieb.
Leerstehende Bahnhofsgebäude sind in Deutschland keine Seltenheit. Seit wenigen Jahren verbinden Initiativen den Wunsch der Bürger nach mehr Kultur mit dem Verfall geweihten Bahnhofsgebäuden. Auch der Online-Buchhändler buch7 eröffnet nach zwei Jahren Bau- und Renovierungsphase den buch7-Kulturbahnhof in Langweid am Lech; eine Gemeinde im schwäbischen Landkreis Augsburg.
Ursprünglich war buch7 auf der Suche nach Büro-, Laden- und Veranstaltungsräumen. Das verfallende Bahnhofsgebäude passte ihnen genau ins Konzept: Ein Teil des buch7-Konzepts sieht es vor, mit 75 Prozent des Gewinns soziale, kulturelle und ökologische Projekte zu fördern.
Benedikt Gleich, Gründer von buch7 und Initiator des Kulturbahnhofs erklärt: „Wir wollten ein historisches Gebäude vor dem Abriss bewahren und gleichzeitig einen Treffpunkt und ein Schaufenster für gesellschaftlich interessierte und engagierte Menschen schaffen. Autorenlesungen, Weltverbesserer-Treff oder Kulturkino, informative Veranstaltungen wie Vorträge oder Themenabende. All dies – und vieles mehr ist hier möglich.“
Der neue Kulturbahnhof in Langweid am Lech vereint ein Bio-Café sowie einen stationären Buchladen und Veranstaltungsort. Die Renovierungsarbeiten haben über 500.000 Euro gekostet, einen Großteil davon aus der Tasche von buch7. Wie der Online-Buchhändler mitteilt konnten die Renovierungsarbeiten dank Corona schneller fertiggestellt werden als gedacht: Über 50 Prozent sei der Umsatz in den Monaten März bis Juli beim Online-Buchhändler gestiegen.
Bei den Renovierungen sei bewusst auf nachhaltige und ökologische Materialien aus der Region, sowie den Erhalt des Stils aus der Vorkriegszeit, geachtet worden. Die Beheizung erfolgt CO2-neutral.
Die langfristige Verantwortung des gemeinnützigen Kulturbahnhof liebt bei sieben Mitarbeiter*innen von buch7. Er wurde als 100 Prozent gemeinnützige Gesellschaft gegründet, dessen Gewinn vollständig in den Betrieb fließt.
Neben dem Café im Buchladen könnten sich die Verantwortlichen auch vorstellen ein warmer Wartebereich für Pendler sein. Im Außenbereich ist bereits jetzt eine Terrasse zum verweilen aufgebaut, ab Sommer 2021 folgt ein Garten mit Insektenhotels und Kräutergarten.
