KI im Praxistest | BOOKBYTES

Das empfiehlt Chat GPT der Buchbranche

20. Januar 2023
von Kai-Uwe Vogt

Die Entwicklung von künstlichen Intelligenzen schreitet rapide voran. Wir haben Chat GPT nach Tipps für das Geschäft von Buchhandlungen und Verlagen gefragt. Kann das gut gehen? 

Ein Chatbot in Form eines humanoiden Roboters mit Headset auf dem Kopf

Hallo, hier ist die KI! Dieser "Chatbot" braucht sicher wenig Pausen ... 

Was KIs schon können

Künstliche Intelligenzen können heute sehr viel: Programmieren, Musik schreiben, Bilder aus Textbefehlen erzeugen, Hörbücher einsprechen und Texte schreiben. Oder Bücher anhand von VLB-Angaben passenden (oder manchmal unpassenden) Lesemotiven zuweisen. Irgendwann wird es vielleicht KIs geben, die andere KIs programmieren, um aus uns Menschen schlau zu werden.

Besonders gut im Texten ist Chat GPT, ein Tool, das aktuell kostenfrei genutzt werden kann und für reichlich Gesprächsstoff in den Medien sorgt. Trainiert wurde die KI von OpenAI, zu den Sponsoren zählt allen voran Microsoft.  Chat GPT hat im Gegensatz zu anderen KIs keinen Zugriff auf das Internet um sich zu trainieren - und kann deshalb keine aktuellen Suchmaschinen-Einträge etc. auswerten. Und natürlich: Die Antworten von Chat GPT sind nur so gut wie die Trainingsdaten – eine künstliche Intelligenz kann also prima Vorurteile oder Fehler reproduzieren oder auch selbst falsche Schlüsse ziehen.

Praxistest: Tipps für die Verlagsgründung

Nun der Praxistest: Würden Sie eine künstliche Intelligenz als angehender Verleger oder als angehende Verlegerin fragen, worauf es bei der Gründung eines Buchverlags ankommt? Wir hoffen sehr, dass sich Ihre Marktrecherche nicht allein darauf beschränkt. Hier sind die Tipps von Chat GPT:

Gründer eines Buchverlags sollten Folgendes beachten:

  • Eine klare Geschäftsstrategie entwickeln, um ihre Zielgruppe und ihre Wettbewerbssituation zu verstehen.
  • Ein Netzwerk aufbauen, um Autoren und Agenten zu finden und Beziehungen zu Buchhändlern und Verkaufskanälen aufzubauen.
  • Finanzielle Mittel für die Produktion und Vermarktung von Büchern beschaffen.
  • Sich mit den rechtlichen Aspekten des Verlagswesens vertraut machen, wie z.B. Urheberrecht und Vertragsrecht.
  • Eine effektive Marketing- und Verkaufsstrategie entwickeln, um Bücher an die richtige Zielgruppe zu verkaufen.
  • Eine gute Buchhaltung führen und die Finanzen des Unternehmens stets im Blick behalten.
  • Sich ständig weiterbilden und über Entwicklungen und Trends im Buchmarkt informieren.

 

Hier fällt auf – und andere Testanfragen bestätigen das: Es ist verdammt schwer, Chat GPT zu widersprechen. Doch viele Antworten wirken generisch oder austauschbar. Tauscht man Verlag gegen Obstladen und Bücher gegen Gemüse, hat man bereits das nächste Geschäftsfeld abgedeckt. Quellenangaben fehlen komplett. Und auch einige rhetorische Kunstgriffe und das sorgsame Abwägen mag man der KI nicht immer abnehmen, zwei weitere Beispiele:

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