Der Buchhändler Dietrich Rose aus Nordhausen ist am 17. Juni im Alter von 68 Jahren gestorben. In der Nachwendezeit war er von 1992 bis 1998 Vorsitzender des Landesverbands Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen im Börsenverein.
Dietrich Rose, 2020 im Buchhaus Rose in Nordhausen
Sein Tod ist ein großer Verlust für die Region Nordhausen, den Südharz und die gesamte Buchhandelslandschaft", würdigen seine Neffen Joachim Rose, Filialleiter Thalia Nordhausen und Joseph-M. Seidel, Geschäftsführer der wbg, Darmstadt, den Verstorbenen in einem Nachruf. Von 1992 bis 1998 war Dietrich Rose Vorsitzender des Landesverbandes des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels für Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. In dieser Funktion habe er sich für die Neustrukturierung des Buchhandels nach der politischen Wende eingesetzt und Rat und Hilfe für Buchhandlungen in den turbulenten Jahren der Veränderung gegeben.
Dietrich Rose, geboren am 9. Januar 1955, wuchs in Nordhausen auf, studierte Maschinenbau und arbeitete bis 1985 als Lektor am Verlag für Bauwesen in Berlin. Danach kehrte er in seine Heimatstadt zurück und übernahm die familiäre Buchhandlung, die sein Vater 1946 gegründet hatte. Anfang der 90er Jahre gelang die Neueröffnung der ehemaligen Volksbuchhandlung im Zentrum der Stadt als Buchhaus Rose.
Seine Neffen fahren fort: "Dietrich Rose liebte die Literatur und tat alles, um auch andere dafür empfänglich zu machen. Er organisierte Lesungen und Vorlesewettbewerbe. Gerade den Kindern galt seine Zuwendung. Kinder für das Lesen zu begeistern war ihm eine Herzensangelegenheit. Über dreißig Jahre lang organisierte er die Vorlesewettbewerbe gemeinsam mit der Stiftung Lesen nicht nur in der Stadt, sondern für Nordthüringen. Die Buchhandlung war ein geistreicher Ort, ein Refugium wie es heute nur noch wenige gibt. Menschen mit Büchern, die sie aus den verschiedensten Gründen brauchten, glücklich zu machen, hat ihn zeitlebens angetrieben. Seit 2004 organisierte er gemeinsam mit dem Herdergymnasium die einmalige Lesereihe 'Herder liest'. Unzählige interessante Autoren lud er nach Nordhausen ein. Und auch hier war es neben der Begegnung mit interessanten Menschen das Heranführen der nachwachsenden Generation an Literatur und Wissenschaft.
Nordhausen und Thüringen verlieren einen seiner würdigsten Vertreter des kulturellen Lebens."
Zum 1. Oktober 2022 hatte Dietrich Rose das Buchhaus Rose aus persönlichen Gründen an Thalia verkauft.
