Vertreterbörsen

"Eine superpraktische Sache"

26. September 2023
von Börsenblatt

Wenn es keine Vertreterbörsen gäbe, müsste man sie erfinden. Denn die Novitäten der Verlage lassen sich hier kompakt in ein, zwei Tagen ordern. Trotzdem fehlt Buchhändler:innen immer öfter die Zeit dafür. Und auch der Strukturwandel macht sich bemerkbar.
 

Bücherbörse in Konstanz: An 28 Tischen wurden Novitäten vorgestellt.

Vertreterbörsen waren für Buch­händler:innen lange die perfekte Gelegenheit, um bei einem einzigen Termin ihren Einkauf zu erledigen und so den Kontakt zu den Vertretern möglichst effizient zu gestalten. Doch seit ­einigen Jahren verändert sich das Interesse an diesen traditionellen Veranstaltungen – zum einen, weil die freie Zeit der Sortimenter:innen immer knapper wird, zum anderen, weil die Zahl der ­unabhängigen Buchhandlungen immer weiter zurückgeht und sich viele der ­verbleibenden Indies der LG Buch oder der Einkaufsgenossenschaft eBuch anschließen.

Bei den jährlichen vier Vertreterbörsen des Börsenverein-Landesverbands Nord, je zwei in Hamburg und Bremen, ist die Zahl der teilnehmenden Buchhandlungen gegen den allgemeinen Trend stabil geblieben. Meist sind etwa 35 Buchhändler:innen vor Ort vertreten. »Aber ein paar Buchhandlungen, die früher immer auf der Besucherliste standen, sind heute nicht mehr da, weil sich ihr Einkaufsverhalten verändert hat und sie zum Beispiel über Verbünde einkaufen oder weil sie doch lieber Vertreter direkt empfangen«, sagt Volker Petri, Geschäftsführer des Landesverbands Nord. Er sieht Vertreterbörsen durchaus als effektive und zeitsparende Veranstaltungen, bei denen Buchhandlungen einen Großteil ihrer Einkäufe in kurzer Zeit erledigen können. »Die Buchhändler kommen in der Regel sehr gut vorbereitet zu den Börsen, um hier bei ihren Einkaufsentscheidungen nachzusteuern und weitere neue Titel für den Einkauf sichten zu können.«

Doch die Rahmenbedingungen der Branche ändern sich – auch für die Veranstalter, die oft mit steigenden Mietkosten für die Räume zu kämpfen haben: »Auch deshalb sind jetzt Veränderungen bei den Vertreterbörsen not­wendig«,so Petri.

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