In gute Hände abzugeben
Nachfolgelösungen im Buchhandel können gelingen, selbst in letzter Minute. Das zeigen diese Beispiele aus dem Sortiment – mit neuen Geschäftsmodellen und oft mit Quereinsteiger:innen am Steuer.

Nachfolgelösungen im Buchhandel können gelingen, selbst in letzter Minute. Das zeigen diese Beispiele aus dem Sortiment – mit neuen Geschäftsmodellen und oft mit Quereinsteiger:innen am Steuer.
Zu filialisieren – das hatte Michael Ross eigentlich nicht geplant. Jetzt steckt er mittendrin: Mit enorm knappem Vorlauf übernimmt er von Susanne Weiß-Margis die Traditionsbuchhandlung Klarenbach in Köln. "Der Tag hat zu wenige Stunden für alles, was es zu regeln gilt", konstatiert Ross, der seit fast 19 Jahren Baskerville Bücher am Hermeskeiler Platz betreibt. Dass der Deal zwischen ihm und Weiß-Margis zustande kam, war eher ein Zufall. Beide kannten sich von Branchenabenden, bei einem Besuch in der Klarenbach Buchhandlung stellte Ross große Überschneidungen zum Baskerville-Sortiment fest. Auch der Umsatz lag in einer ähnlichen Größenordnung. Und mit dem Rad sind die Läden nur zehn Minuten voneinander entfernt.
Nun wird der Wareneingang von Verlagsbestellungen über die Baskerville-"Zentrale" organisiert, der Transport läuft von dort per Lastenrad zur "Filiale" an der Aachener Straße. Das bringt Vorteile im Einkauf: "So kann ich vernünftige Konditionen aushandeln. Große Verpackungseinheiten machen erst dann Sinn." Eine zweite Säule verringere das Risiko, meint Ross: "Der Hermeskeiler Platz bringt stabile Einnahmen, aber es ist Luft nach oben." Zugute kam ihm, dass die Vorgängerin nicht mit einem stolzen Betrag gehen wollte. Vermieterin ist die evangelische Kirche, sie garantiert eine bezahlbare Miete. Das angestammte Team bleibt, dadurch profitiert Ross von der geballten Kompetenz, wie er es formuliert: "Wir wollen den gleichen guten Service bieten wie früher, nur frischer und attraktiver."
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