In all meinen Jahrzehnten als Buchhändler ist das Einkaufsverhalten leider höchst resistent gegen Beratungs- und Selbstdisziplinierungsversuche: Immer wieder stehe ich mit einem Stapel druckfrischer Bücher im Laden, und es will sich einfach kein Platz auftun, an dem sich die neue, natürlich extrem verkaufsträchtige Ware strategisch gut präsentieren lässt – auf dass sie zum Umsatzwachstum beitragen möge!
Manche versuchen’s mit Warengruppenbudgets, die sich aus den Warenwirtschaftsdaten ermitteln lassen. Das haben auch wir probiert, aber regelmäßig hielten sich die Erscheinungstermine potenzieller Umsatzträger nicht an die Rhythmen der Vorjahre – kein taugliches Instrument. Also gingen wir zu einer vielleicht etwas plumpen, aber effektiven Strategie über: Wir zählen die Auslageplätze, auf denen wir Stapel präsentieren können. Denn ist die Fläche begrenzt, kann auch nur eine begrenzte Zahl von Büchern dort liegen.