Barnes & Noble

Keine Wasserflaschen mehr in den Buchhandlungen

22. April 2025
Redaktion Börsenblatt

Weniger Non-Books, um wieder mehr Bücher zu verkaufen: Wie "The Economist" berichtet, konnte die Buchhandelskette Barnes & Noble durch diese Umstellung wieder erstarken, nachdem sie kurz vor dem Aus stand.

Barnes & Noble Booksellers in Manhattan, New York City.

 

Generische Einzelhandelsstrategien statt kuratierter Buchauswahl: Wegen dieser Ausrichtung stand Barnes & Noble, die größte US-amerikanische Buchhandelskette, kurz vorm Aus, wie ein Artikel in "The Economist" berichtet. Nach der Weltwirtschaftskrise 2007-2009 hatte sich das Unternehmen in direkter Konkurrenz zu Amazon nicht behaupten können. Die Antwort auf Amazons Kindle sollte etwa der E-Book-Reader Nook sein – in der Annahme, dass auch Bücher denselben digitalen Wandel wie Musik-CDs durchlaufen würden, wurde darauf ein großer Fokus gesetzt.

Jedoch: "Wie Apple zu sein … hat für uns nicht funktioniert", erklärt Janine Flanigan, die Leiterin der Ladenstrategie bei Barnes & Noble. Der Plan, das Geschäft zu diversifizieren, beinhaltete daraufhin Investitionen in Produkte wie Spiele, Spielwaren und Geschenke – doch auch dieser Kurs habe sich als schwierig erwiesen. CEO James Daunt ist der Meinung, dass der Verkauf von Produkten wie Rucksäcken das Image und die Glaubwürdigkeit des Buchhandels untergraben würde. Deshalb wurden solche Non-Books aus dem Sortiment genommen. Auch Wasserflaschen – obwohl sie viel verkauft wurden.

Das Schmökern erleichtern

In einem weiteren Schritt sei die Ladenarchitektur überarbeitet worden. Statt eines alphabetisch sortierten Regals und für bestimmte Titel an Verlage verkaufte Präsentationsflächen wurde ein neues Konzept eingeführt: eine Aufteilung, die das Schmökern erleichtern soll und Ecken zum Erkunden bietet. Schließlich, so die Überlegung, können Kund:innen, die nach einem spezifischen Titel suchen, diesen genauso gut auf Amazon finden.

Seit der Übernahme 2019 durch Elliott Investment Management setzt Daunt, selbst Gründer und Inhaber der unabhängigen Buchhandlung Daunt Books, auf die lokale und persönliche Kompetenz der Buchhändler:innen in den jeweiligen Filialen. Scheinbar mit Erfolg: 2024 eröffnete das Unternehmen 57 neue Filialen und expandierte zum ersten Mal seit Jahren wieder mit dem Erwerb der unabhängigen Buchhandelskette The Tattered Cover. Für 2025 ist die Eröffnung 60 weiterer Filialen geplant.