Das berichtete die "Leipziger Volkszeitung" (24. Februar). Inhaber Andreas Bode hatte seine Louis Miethe Buchhandlung (Arthur-Hoffmann-Straße 30, 04107 Leipzig) 25 Jahre geführt. Der 68-Jährige führt an, dass seine Ladenschließung keine Besonderheit, sondern im Gegenteil eher symbolisch für die schwierige Lage des Einzelhandels sei – auch in Leipzig. Seinen Kunden gebe er nicht die Schuld, so Bode gegenüber der LVZ, auch nicht unbedingt Ketten wie Thalia oder Hugendubel. Aber bei Amazon – "auf einen kleinen Knopf drücken und schon ist es da" – sehe er das Problem.
Den Namen "Louis Miethe" für seine Buchhandlung hatte Andreas Bode in Erinnerung an seinen Ur-Urgroßvater ausgewählt. Dessen Logo und Schriftzug würden noch das Nachbarhaus der Buchhandlung zieren. Dieser hatte allerdings keine Buchhandlung, sondern bot Klempnerdienste an, stelle metallene Armaturen her – etwa den stadtbekannten Elefantenkopf an der Fassade des Café Riquet. Es sei einfach ein Stück Leipziger Industriegeschichte, so Bode. Wütend sei er nicht über die Schließung: "So ist das eben, 'C’est la vie.' Ich setz' mich, wenn die Woche rum ist, mit einer Flasche Champagner in den Strandkorb."