Praxistipps für Buch-Cafés

"Man muss genau planen"

28. August 2025
Thea Wittmann

Ein Buch-Café liefert nicht nur Stoff für Wohlfühlromane, sondern sorgt im Alltag für Herausforderungen. Tipps rund um Personalsuche, Kuchenreste und Fettflecken.

Gastlichkeit bei Buch & Bohne in München: Neben den Buchcovern sorgt der Kuchen für Augenschmaus.

Marianna Geier möchte die Wiener-Kaffeehaus-Vibes von Buch & Bohne im Münchner Schlachthof­viertel nicht mehr missen. Das fünfköpfige Team bietet in drei Räumen Literatur und ist ein Treffpunkt im Viertel. Räumlich gibt es keine Trennung zwischen Café und Buchhandlung. Einzige Ausnahme ist die Abteilung Kinderbuch – dort ist kein Verzehr vorgesehen. Der Hauptumsatz liegt mit 90 Prozent beim Buch, das Café ist unverzichtbares Beiwerk, denn es verändert die Atmosphäre. Es duftet nach Kaffee und Kuchen. "Wir sind Gastgeberinnen", sagt die Inhaberin. Bücher gebe es an jede Ecke, entscheidend  seien das Wohlgefühl und die Bindung. Bei der Personalauswahl legt sie Wert auf Vorerfahrung im Buchhandel; Freundlichkeit hat Vorrang vor Gastro-Erfahrung: "Wir bieten hier keine atemberaubende Barista-Latte-Art", so Marianna Geier – "aber der Milchschaum muss stimmen."

Buchaffin oder gastro-erfahren?

"Ambitioniert und offen zu sein – das ist Voraussetzung, um bei uns mitzuarbeiten", erläutert Vanessa Engeln, Chefin des Buchcafés Schwarte in Wiesbaden. An Interessent:innen mangelt es nicht, viele fragen nach. Mit sieben Minijob-Kolleg:innen bespielt sie die Buchhandlung und 30 Sitzplätze des Cafés, sowohl drinnen als auch draußen. Der Cafébetrieb macht etwa 50 Prozent ihres Umsatzes aus. Langfristiges Ziel sind 80 Prozent Buch, um einen sicheren Grundumsatz für die Einkaufsgemeinschaft eBuch zu erzielen: "Die Kurve der Buchhandlung steigt langsam, aber stabil."

Frau Polda in Berlin hat ebenfalls keine Personal­sorgen. Jede Woche erhält Svenja Monert Anfragen von potenziellen Mitarbeiter:innen: "Das sind nette Menschen, die Lust auf unser Konzept haben." Der Stundenlohn liegt knapp über dem Mindestlohn und wird durch Trinkgeld aufgewertet. Außerdem gibt’s jeden Monat ein Buch aus dem ­Sortiment gratis für die Kolleg:innen.

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