Non-Books im Buchhandel

Bloß keine Staubfänger!

10. August 2022
Stephan Eppinger

Einfach nur schön ist zu wenig - mehr und mehr sind bei den Kund:innen Non-Books gefragt, die auch nützlich sind.  Sechs Buchhändlerinnen geben Auskunft über das, was im Laden gerade gefragt ist.  

Sabine Hunzinger, Buchhandlung am Markt, Bad Urach

Ich bin keine Freundin von dekorativen Dingen, die nur als Staubfänger dienen. Was ich dagegen sehr schätze, sind hochwertige Produkte von lokalen und regionalen Herstellern. So bieten wir etwa handgefertigte Seifen von einer ehemaligen Buchhändlerin an. Dazu kommen gefilzte und eher hochpreisige Lampen, Bienenwachskerzen und Töpferprodukte wie Kaffeebecher oder Schüsseln. Sie werden bei mir gut nachgefragt und bringen beiden Seiten Vorteile: Die Produzenten kommen über mich an Kunden, die eine Affinität zu hochwertigen Dingen haben, und umgekehrt kommen Menschen neu zu mir, die solche Produkte bei mir entdecken. Außerdem sind diese Sachen auch echte Hingucker im Laden.

Andrea Ludorf, Dussmann das KulturKaufhaus, Berlin

Grundsätzlich ist die Frage, was Non-Books eigentlich sind. Unsere Papeterie- und Designabteilungen, in denen wir viele »nützliche«, aber auch »dekorative« Produkte verkaufen, würden wir nicht dazuzählen. Als Non-Books bezeichnen wir Produkte, die wir als Ergänzung zu anderen Sortimenten »dazuverkaufen«. Das können Taschen, Socken oder anderes sein, die durch die Kontextualisierung zu unseren Warengruppen passen und dem Auftritt der Warengruppe eine gewisse Originalität verleihen. Socken mit Mozartmotiv oder Mozartkugeln verkaufen wir in der Musikabteilung gern und viel. Ringel­socken – um bei diesem plakativen Beispiel zu bleiben – würden wir eher nicht ins Sortiment nehmen. Wenn die Kontextualisierung stimmt, ist die Frage, ob etwas nützlich oder dekorativ ist, zweitrangig. Für uns zählt einzig und allein, ob die Kund:innen verstehen, warum wir diese Produkte im Sortiment führen.

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