Nach Brandschaden

Steinmetz’sche Buchhandlung öffnet nach 17 Monaten Schließung

10. Oktober 2025
Redaktion Börsenblatt

Nach 17 Monaten Schließung aufgrund eines Brandschadens kehrt die Steinmetz’sche Buchhandlung an ihren angestammten Ort in der Frankfurter Straße zurück – modernisiert und mit neuem Raumgefühl. Inhaberin Lisa Schumacher freut sich auf die Wiedereröffnung am 27. Oktober.

Bild von der Buchhandels-Website

Rund eineinhalb Jahre nach einem Brand im benachbarten Imbiss öffnet die traditionsreiche Steinmetz’sche Buchhandlung in Offenbach am 27. Oktober 2025 wieder ihre Türen. Unter dem Motto "Tür auf! Wir sind wieder da!" kehrt die 1835 gegründete Buchhandlung in ihre frisch renovierten Räume in der Frankfurter Straße 37 zurück. Die Feier zur Wiederöffnung findet am 1. November statt – samt Tombola, Kaffeemobil und Glücksrad für Kinder.

Der Brand am 26. Mai 2024 hatte schwere Schäden hinterlassen: Die Ausstattung war ruiniert, 1.400 Bücher, Technik und Einrichtung zerstört. Der Schaden beläuft sich laut Lisa Schumacher, die die Buchhandlung kurz vor Beginn der Corona-Pandemie übernommen hatte, auf einen "mittleren sechsstelligen Betrag".

"Ich will nichts beschönigen – die Schließung hat mich schlaflose Nächte und viel an Nerven gekostet", sagt sie rückblickend. Doch habe sie sich stets auf die Rettung der Buchhandlung konzentriert – und sei besonders dankbar für den Zusammenhalt im Team und die Treue der Kundschaft.

Während der Schließzeit blieb die Buchhandlung dennoch präsent: Zunächst im Rathauspavillon, später in einer eigens gestalteten Holzhütte im "Lesegarten" hinter dem Haus, konnten Kund:innen weiter Bücher bestellen und sich beraten lassen – auch online.

Die Wiedereröffnung markiert nun nicht nur ein Comeback, sondern auch einen Neuanfang: Die Innenausstattung aus den 1960er Jahren wurde vollständig ersetzt. Das Frankfurter Architekturbüro unique assemblage hat ein neues Raumkonzept umgesetzt – mit hohen Bücherregalen aus Fichtenholz, einem grauen Linoleumboden, Farbakzenten in Blau und Orange sowie einer offenen Decke, die das historische Ladenlokal großzügiger wirken lässt.

"Wir haben den Raum in einen Farbtopf getaucht", sagt Lisa Schumacher – und spricht mit Blick auf den Umbau von einer "Zäsur". Zwar gehe dabei der alte Retro-Charme verloren, doch es entstehe ein neues Raumgefühl: "Unsere Kunden werden in der Buchhandlung eine neue Luftigkeit spüren." Auch zum Lesegarten hin wird sich der Raum künftig öffnen.

Nur die Hausfassade wird noch nicht fertig sein – doch die Inhaberin versichert, dass der markante Schriftzug der Steinmetz’schen Buchhandlung, der während der Neugestaltung der Räume bei einer Offenbacher Firma für Licht- und Werbetechnik aufbewahrt wird, wieder seinen angestammten Platz über dem Schaufenster an der Frankfurter Straße erhält.