Lesetipp zu Thalia-Mayersche-Osiander

"Thalia spielt Monopoly"

26. Oktober 2020
von Börsenblatt

Thalias Kooperationen mit der Mayerschen und Osiander, erinnern ein wenig an Monopoly und erweisen der Branche einen Bärendienst, meint Dieter Sürig in der Süddeutschen Zeitung. Ein Lesetipp.

„Bei dem Brettspiel "Monopoly" geht es darum, möglichst viele Straßen zu ergattern, diese mit Hotels zuzupflastern und Mitspielern, mit denen man erst sympathisiert, um Straßen tauschen zu können, später zwecks Expansion Grundstücke und Immobilien abzukaufen“, fasst Dieter Sürig in der Süddeutschen Zeitung zusammen. Es erinnere ihn ein wenig an das, was aktuell im deutschen Buchhandel passiere.

In der letzten Woche haben Thalia und Osiander ihre Partnerschaft im XXL-Format angekündigt. Unter dem Namen der Osiander-Vertriebs-Gesellschaft (OVG) betreibt Osiander IT, Webshop, Einkauf und Logistik auf der neuen Plattform von Thalia. Die Vertriebsgesellschaft befindet sich mehrheitlich in Thalia-Besitz. „Ein feiner Zug des großen Partners, könnte man meinen, womöglich aber auch ein Kalkül, um weitere Händler schneller zu überzeugen, (kostenpflichtig) mitzumachen“, so Sürig weiter.

Zur Meldung und Einordnung der Kooperation von Börsenblatt-Chefredakteur Torsten Casimir, kommen Sie hier entlang.  

Es bleibe bei der Kooperation nicht viel Platz für „bibliophile Liebhabereien kleiner engagierter Verleger“ stellt Dieter Sürig fest. Er stellt deshalb auch die Frage, wieso die Chancen und Vorteile, die die Buchhändler-Kooperation Verlagen verspricht, noch nicht von besorgten Verlegern erkannt wurden. Mit dem neuen Konzept wollte man vor allem stärker gegen Amazon setzen, um den Buchhandel in Deutschland zu retten.

„Der Händler aus Hagen, der auch gerne für den kulturellen Wert des Buches wirbt, ist allerdings kein gemeinnütziger Verein für Nächstenliebe, sondern in erster Linie: ein Wirtschaftsunternehmen, das Geld verdienen will. Dazu gehört, womöglich mal einen klammen Partner zu übernehmen - durch die Hintertür, auch wenn Busch solches Ansinnen von sich weist. Solche Plattformen werden deswegen wohl dazu führen, dass der Druck auf Verlage und unabhängige Buchhändler weiter steigt. Sie erweisen der Branche also eher einen Bärendienst“, findet Dieter Sürig.

Den kompletten Artikel „Monopoly im Buchladen“ finden Sie auf der Website der Süddeutschen Zeitung.