Italien

Verlegerverband will Öffnung der Buchläden erhalten

22. Oktober 2020
von Börsenblatt

In Italien beginnen erste Provinzen, die Öffnungen von Läden zu beschränken, die keine Lebensmittel verkaufen. Der italienische Verlegerverband ruft angesichts drohender Zwangsschließungen dazu auf, den besonderen Wert des Buchs zu berücksichtigen.

Ab heute Abend gilt in der Lombardei eine nächtliche Ausgangssperre; bei einem Verstoß drohen Strafen zwischen 400 und 3.000 Euro. Läden, die keine Lebensmittel verkaufen, sollen an Wochenenden geschlossen werden – auch die Buchläden sind von der bis 13. November dauernden Regelung betroffen. Ab morgen soll dann auch in der Provinz Kampanien eine nächtliche Ausgangssperre verhängt werden. Die Provinz Piemont will ebenfalls Einkaufszentren an Wochenenden schließen. Weitere Provinzen werden folgen – inzwischen sind die Regionen Aostatal, Umbrien, Lombardei, Piemont, Toskana, Venetien, Latium, Abruzzen, Friaul-Julisch Venetien, Emilia-Romagna, Sardinien und die autonome Provinz Bozen als Risikogebiete eingestuft. 

In dieser Situation appelliert der italienische Verlegerverband (AIE) "an die Institutionen auf allen Ebenen, den Wert des Lesens auch in dieser schwierigen Zeit der Schließungen und Handelsbeschränkungen zu." Die vorgesehenen Maßnahmen zwängen derzeit viele Buchläden im ganzen Land zur Zwangsschließung.

AIE-Präsident Ricardo Franco Levi erinnerte daran, dass das Buch bereits in den April-Dekreten als "ein wesentliches Gut" eingestuft worden war; aus diesem Grund seien die Buchhandlungen nach dem Ende des ersten Lockdown als eine der ersten Geschäfte ausgewählt worden, die wieder eröffnet werden konnten. "Alle Umfragen in diesen Monate zeigen uns, dass die Italiener in dem Buch einen Verbündeten und einen Trost gefunden haben, um diese schwierigen Monate zu überwinden." Der Verlegerverband begrüße die von den Institutionen getroffenen Entscheidungen zur Eindämmung der Pandemie "– wir sind aber auch der Meinung, dass dem Buch ein besonderer Wert beigemessen werden sollte, der über den eines Konsumobjekts hinausgeht".