Walter Moers auf Speed
Der neue Roman von Walter Moers ist da: eine irrwitzige literarische Reise in eine neue fantastische Welt: Orméa – mitreißend, überraschend, bezaubernd und voll von Moersschem Humor.
Der neue Roman von Walter Moers ist da: eine irrwitzige literarische Reise in eine neue fantastische Welt: Orméa – mitreißend, überraschend, bezaubernd und voll von Moersschem Humor.
Die Leser von "Die 13½ Leben des Käpt’n Blaubär" kennen ihn aus Zamonien, als charmanten Freund des kleinen Blaubären: Qwert Zuiopü, den Gallertprinzen aus der 2364sten Dimension. Walter Moers lässt ihn in seinem neuen Pageturner durch ein Dimensionsloch stürzen, nach Orméa, in eine Welt, die aus purem Abenteuer besteht. Dort muss der Held wider Willen – verwandelt in die trivialliterarische Figur Prinz Kaltbluth – den tapferen Ritter mimen. Und so stolpert er mit seinem unsichtbaren Degen "Tarnmeister" durch diese "Turboversion Zamoniens" (Walter Moers). Zu Qwerts Glück stellt ihm der Erzähler noch zwei Gefährten zur Seite: den unerschrockenen Knappen Oyo Pagenherz und das vielfüßige Reitwürmchen Schneesturm. Und wie es sich für einen Ritterroman gehört, ist auch die ganz große Liebe nicht weit. Blöd nur, dass die Angehimmelte eine gefährliche Janusmeduse ist.
Moers erschafft mit Orméa eine Welt, in der man weder schlafen noch essen muss, in der so vieles anders ist, als man denkt. Einen neuen Kosmos mit vielen neuen Charakteren und unzähligen überraschenden Wendungen. Und Moers wäre nicht Moers, würde er nicht auch wieder Sprachspiel und Wortwitz eine bedeutende Rolle einräumen. Dieses Mal sind es sogenannte "Kofferwörter" wie UNWAHRZU, ZEINEWU oder IMUPRIKAFI, die in dieser Welt und für Qwert eine bedeutende Rolle spielen. "Ein Kofferwort ist ein Wort, das aus mehreren Wörtern zusammengeschoben wird, wobei Buchstaben der Ursprungswörter verloren gehen können", sagt Moers, "wie in BURKINI, dem Badekleid aus BURKA und BIKINI". Und so ist es wieder einmal bei Moers: Kaum einer beherrscht die Kunst, vom Absonderlichen und Fantastischen so fesselnd zu erzählen und es gleichzeitig so seltsam vertraut erscheinen zu lassen, wie er.
Der Lindwurm Hildegunst von Mythenmetz ist der bedeutendste Großschriftsteller Zamoniens. Sein Schöpfer Walter Moers hat sich mit seinen fantastischen Romanen, weit über die Grenzen des deutschen Sprachraums hinaus, in die Herzen der Leser und Kritiker geschrieben.
Die Arbeit an "Qwert" begann Moers bereits vor über 15 Jahren. Er hat damals ein paar Kapitel seinem Verleger gezeigt. Der allerdings war nicht überzeugt, weshalb Moers das Projekt zur Seite legte. Doch los ließ es ihn nicht. "Ideen, die einen ganzen Roman tragen können, hat man nicht alle Tage", sagt er heute, "und wenn die sich verfestigen und einen über einen langen Zeitraum immer wieder heimsuchen, dann – das weiß ich mittlerweile aus Erfahrung – sollte man sie besser irgendwann umsetzen, damit sie einen nicht in den Wahnsinn treiben."
Zum Glück also kehrte Moers immer wieder zu "Qwert" zurück, überarbeitete, ergänzte, verwarf. Vor etwa zwei Jahren nahm das Projekt dann Fahrt auf: Die verstreuten Fragmente fügten sich zu einem großen Ganzen. Moers strukturierte die Geschichte neu, schrieb sie fertig – und illustrierte sie mit zahlreichen Zeichnungen, die ein weiteres Highlight des Romans darstellen. Das Ergebnis ist ein Roman, der lange gereift ist – und vor erzählerischer Energie, Raffinesse und Anspielungen nur so strotzt.
Es braucht keinerlei Leseerfahrung im Moersschen Kosmos, um nicht sofort in diesen Roman einzutauchen. Wer sich aber mit Zamonien auskennt, wird Motive und Figuren erkennen. "Qwert" ist ein Lesespaß für alle von 9 bis 99 Jahre, die Fantasy-Literatur und das unverwechselbare Moers’sche Ideen-Funkeln lieben.
Qwert
Walter Moers
42,00 € (DE)
ISBN 978-3-328-60427-3
592 Seiten
ET: 05.11.2025
Penguin