HDE sucht Buchhandlung

"Wir wollen eine ökologische Blaupause für alle entwickeln"

23. August 2022
von Sabine Cronau

Der Handelsverband Deutschland sucht eine Buchhandlung, die klimaneutral werden möchte – und begleitet sie auf diesem Weg. Warum? Antworten von Jelena Nikolic, Projektleiterin der HDE-Klimaschutzoffensive.

Jelena Nikolic, Projektleiterin der HDE-Klimaschutzoffensive

Kostenlose Beratung auf dem Weg in die Klimaneutralität: Das klingt gut. Was muss eine Buchhandlung mitbringen, um für das Pilotprojekt ausgewählt zu werden? 
Im Bewerbungsverfahren fragen wir vor allem nach der Motivation: Warum wollen die Händlerinnen und Händler klimaneutral werden? Haben sie ohnehin vor, sich grüner aufzustellen – und sind sie am Ende dazu bereit, die erarbeiteten Energiesparpläne tatsächlich umzusetzen? Die CO2-Bilanz, die wir gemeinsam mit einem Dienstleister und der Buchhandlung erstellen, soll schließlich keine »Schreibtischleiche« werden, sondern wir wollen ein Best-Practice-Beispiel generieren, von dem andere lernen können.

Die Umsetzung der Maßnahmen muss die ausgewählte Buchhandlung selbst finanzieren. 
Ja, aber wir stehen ihr auch dabei beratend zur Seite – indem wir sie über passende Förderprogramme informieren und beim Auswählen der effektivsten Energieeffizienzmaßnahmen helfen. Wichtig ist uns aber: Wir wollen nicht, dass der ökologische Fußabdruck nur durch Zertifikate kompensiert wird. Die Buchhandlung muss und soll konkrete Projekte im Rahmen einer energetischen Sanierung umsetzen. 

Also mehr als ein grünes Mäntelchen? 
Uns geht es um authentisches Engagement für den Klimaschutz. Dass wir uns »Greenwashing« auch gar nicht mehr leisten können, dürfte sich mittlerweile rumgesprochen haben. Wir befinden uns mitten in einer Klimakrise, die wir in diesem Sommer deutlich spüren – und wir alle müssen klimafreundlich handeln, im Beruf ebenso wie bei unserem privaten Konsum.

Was sind die größten Stellschrauben im Einzelhandel?
Wärme, Strom, Mobilität. Wenn das gesamte Team mit dem Auto zur Arbeit kommt, dann ist das kein unerheblicher Faktor. Auch Klimatisierung kann, je nach Kühlmittel, für einen hohen CO2-Wert sorgen. Leider ist der Spielraum bei Händler:innen, die nur Mieter:innen sind, naturgemäß begrenzt, weil sie die Heizungs- oder Klimaanlage nicht einfach austauschen können. 

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