Kulturhaushalt 2026

Bund stellt Rekordetat für Kultur und Medien bereit

30. Juli 2025
Redaktion Börsenblatt

Der Bund will im Jahr 2026 rund 2,5 Milliarden Euro für Kultur und Medien ausgeben – rund zehn Prozent mehr als im Vorjahr. Kulturstaatsminister Wolfram Weimer sieht darin ein starkes Signal für kulturelle Identität, Erinnerung und Innovation.

Kulturstaatsminister Wolfram Weimer lächelnd vor heller Wand

Kulturstaatsminister Wolfram Weimer 

Die Bundesregierung hat im aktuellen Kabinettsentwurf den Kulturhaushalt 2026 auf rund 2,5 Milliarden Euro angesetzt – ein Anstieg um etwa 225 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr. Für Kulturstaatsminister Wolfram Weimer ist dies ein klares Zeichen: "Dieser Regierungsentwurf steht für einen kultur- und medienpolitischen Aufbruch – gerade in Zeiten wachsender internationaler und gesellschaftlicher Herausforderungen."

Ein besonderer Fokus liegt auf der Erinnerungskultur: Fast 5 Millionen Euro zusätzlich fließen in den Gedenk- und Erinnerungsbereich, insbesondere in die Aufarbeitung der NS- und SED-Diktatur. Ebenfalls zusätzliche 5 Millionen Euro sind für ein zentrales Mahnmal für die Opfer kommunistischer Gewaltherrschaft vorgesehen. "Deutschlands Gedenkstätten stemmen sich täglich gegen das schleichende Vergessen und die kalten Rufe nach Schlussstrichen. Ihre Arbeit schafft Bewusstsein für Freiheit und Demokratie – und verdient unsere uneingeschränkte Unterstützung", so Weimer.

Auch bei den Kulturbauten wird deutlich aufgestockt: Die Investitionsquote steigt auf rund 25 Prozent. Zu den geförderten Projekten zählen unter anderem die Freiheits- und Einheitsdenkmäler in Berlin und Leipzig, die Kulturfabrik Kampnagel in Hamburg sowie ein neues Forschungsarchiv der Deutschen Schillergesellschaft. Einen deutlichen Schub erfährt die Filmförderung: Die Mittel für den Deutschen Filmförderfonds und den German Motion Picture Fund werden auf insgesamt 250 Millionen Euro nahezu verdoppelt. 

Die laufende Reform der Stiftung Preußischer Kulturbesitz wird mit 10 Millionen Euro unterstützt. Zudem übernimmt der Bund die frei gewordenen Anteile der Gesellschaft der Freunde von Bayreuth e.V. zur Absicherung der Bayreuther Festspiele.

Ein neuer Incentivierungsfonds in Höhe von 3 Millionen Euro soll Kultureinrichtungen helfen, effizientere und ressourcenschonende Prozesse zu entwickeln. Auch die acht Bundeskulturförderfonds – darunter der Amateurmusikfonds und der Festivalförderfonds – werden mit insgesamt 28 Millionen Euro stabil finanziert.

"Kulturförderung ist kein Luxus, sondern ein zentraler Bestandteil unseres Selbstverständnisses als Kulturnation", betont Weimer. Der Haushaltsentwurf steht unter dem Vorbehalt des parlamentarischen Verfahrens.