Das müssen Kunden wissen

DHL nimmt Paketversand in die USA wieder auf

26. September 2025
Redaktion Börsenblatt

DHL Paket versendet ab 25. September wieder Pakete von Geschäftskunden aus Deutschland in die USA. Wegen neuer US-Zollbestimmungen musste DHL den Service vier Wochen lang aussetzen. Jetzt ist er zurück - mit wichtigen Änderungen.

Ein DHL-Flugzeug mit Lkw auf einem Flugplatzt

Wiederaufnahme nach vierwöchiger Pause

Der Unternehmensbereich Post & Paket Deutschland der DHL Group nimmt als einer der ersten Post- und Paketdienstleister weltweit den postalischen Warenversand aus Deutschland in die USA für Geschäftskunden wieder auf. Ab 25. September können Unternehmen neben DHL Express auch das DHL Paket International für den Versand in die USA nutzen.

Die Wiederaufnahme erfolgt nach vier Wochen Unterbrechung. Deutsche Post/DHL und viele andere Postdienstleister mussten den Service aufgrund neuer gesetzlicher Bestimmungen der US-Regierung aussetzen.

Neuer Service PDDP wird Pflicht

Möglich wird die Wiederaufnahme durch den Service "Postal Delivered Duty Paid" (PDDP), den DHL bisher nur für den Warenversand nach Norwegen, Großbritannien und in die Schweiz angeboten hat. Dieser wird nun auf die USA ausgedehnt.

DHL musste den gesamten Prozess der Daten- und Zollerhebung sowie der Zahlung der fälligen Zollgebühren innerhalb kürzester Zeit neu aufsetzen, um den neuen zollrechtlichen Bestimmungen gemäß der Executive Order "Suspending Duty-Free De Minimis Treatment for all Countries" der US-Regierung zu entsprechen.

Das müssen Geschäftskunden beachten

Geschäftskunden, die Waren bis zu einem Warenwert von 800 US-Dollar auf dem postalischen Weg in die USA schicken möchten, müssen folgende Punkte beachten:

Zollpflicht: Waren bis 800 USD sind seit 29. August zollpflichtig. Die Zollfreigrenze von 100 USD gilt ausschließlich für private Geschenke.

PDDP-Service: Für den postalischen Warenversand über DHL ist die Beauftragung des PDDP-Service obligatorisch. Der Versender übernimmt dabei alle Einfuhrabgaben für seine Empfängerkunden im Vorfeld.

Vollständige Zolldaten: Warenzolltarifnummer und Ursprungsland jeder einzelnen Ware müssen korrekt angegeben werden.

Kosten und Gebühren im Überblick

Die neuen Kostenpunkte für Geschäftskunden:

PDDP-Service: 2 Euro je Sendung

Dienstleister-Gebühren: Kosten der "Qualified Party" werden weitergegeben

Zölle: Berechnung nach "ad valorem"-Methode, direkte Weiterbelastung

"Die eigentlichen Paketpreise in die USA bleiben stabil", betont DHL. Unterm Strich wird der Versand aber deutlich teuer. Die Zusatzkosten beim postalischen Versand beruhten ausschließlich auf externen Faktoren, die DHL nicht zu verantworten habe und auf die sie keinen Einfluss habe, so DHL.

Auch Privatkunden betroffen

Für Privatkunden gelten folgende Regelungen:

Geschenksendungen: Pakete von Privatpersonen an Privatpersonen mit einem Warenwert bis 100 USD, die als "Geschenk" deklariert sind, sind von den Neuregelungen nicht betroffen

Verstärkte Kontrollen: Diese Sendungen werden stärker kontrolliert, um Missbrauch zu unterbinden

Dokumentenversand: Beim Versand von Dokumenten in Briefen ändert sich nichts

Die neuen Versandmodalitäten betreffen allein die Produkte der Marke DHL Paket. Produkte anderer DHL-Divisionen wie DHL Express oder DHL eCommerce sind nicht tangiert.