Seit rund zehn Jahren lebt Illustratorin Stephanie Lunkewitz mit ihrem Mann, dem früheren Aufbau-Verleger Bernd F. Lunkewitz, ihren beiden Söhnen und ihrer Tochter in Los Angeles. Bei den verheerenden Waldbränden wurde am 7. Januar ihr Haus samt der gemeinsamen Bibliothek mit rund 15.000 kostbaren Büchern restlos zerstört. Dabei fielen ihre Illustrationen wie auch die wertvolle Sammlung ihres bibliophilen Mannes den Flammen zum Opfer – darunter signierte Erstausgaben, die Sammlung der in Leder gebundenen Bücher des Aufbau-Verlages, die Thomas-Mann-Bronzebüste von Gustav Seitz, die Mann 1955 im Aufbau-Verlag sehr gelobt hatte, aber auch das allererste Exemplar nach der ersten Millionen-Auflage des so erfolgreichen Buches "Die Päpstin" von Donna Cross, die Bücher des Verlags Rütten & Loening, die Tagebücher sowie wichtige Akten von Bernd F. Lunkewitz.
Das Letzte, was er noch aus den Trümmern retten konnte, waren Stephanie Lunkewitz' Illustrationen zu dem gerade im Januar in Deutschland erschienenen Buch "Ich war Eva Diamant" (Ariella Verlag). Darin wird die bewegende Geschichte der Auschwitz-Überlebenden Eva Szepesi für Kinder nachvollziehbar geschildert. Eva Diamant war der Name des ungarisch-jüdischen Mädchens, das sich brutal von den Eltern trennen und allein unter unwürdigen Bedingungen leben musste und 1945 durch die Sowjetarmee befreit wurde. Petra Kammann wollte mehr darüber erfahren und hat mit Stephanie Lunkewitz gesprochen.