Mehr als 40 Kaufhäuser sollen schließen

Galeria beantragt zweites Schutzschirmverfahren

1. November 2022
von Börsenblatt

Das zweite Schutzschirmverfahren in weniger als zwei Jahren: Galeria Karstadt Kaufhof sucht erneut Rettung vom Staat. Das Filialnetz soll um ein Drittel verkleinert werden.  

Nun übernimmt ein gerichtlich bestellter Sachverwalter die Aufsicht über die Rettung. Die Unternehmensführung behält die Kontrolle, wird jedoch von einem Sanierungsexperten beraten.

Gegenüber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung hatte Galeria-Chef Miguel Müllenbach gesagt, dass betriebsbedingte Kündigungen durch die Filialschließungen unvermeidbar seien. Mehr als 40 Kaufhäuser sollen geschlossen werden. Aktuell betreibt Galeria 131 Geschäfte in 97 Städten mit 17.000 Mitarbeitern. Fakt ist, dass auch der Buchhandel – insbesondere Hugendubel – von den Schließungen betroffen wären. Der Buchhandelsfilialist betreibt zahlreiche Shop-in-Shop-Verkaufsstellen in den Kaufhäusern.

Die Gewerkschaft ver.di hatte angekündigt, um jeden der 17.000 Arbeitsplätze kämpfen. Stefanie Nutzenberger, Bundesvorstandsmitglied, forderte außerdem ein größeres Engagement des Galeria-Eigentümers René Benko, ein österreichischer Immobilienmilliardär. Es gäbe klare Erwartungen an den Eigentümer. Es müsse jetzt zusätzliches Geld ins Unternehmen.

Gefordert wird außerdem ein tragfähiges Zukunftskonzept.