Iran

Haj-Rostambeglou neuer Writers-in-Exile-Stipendiat des PEN Deutschland

5. September 2023
von Börsenblatt

Der iranische Schriftsteller und Lyriker Mohammad Reza Haj-Rostambeglou lebt seit kurzem als Stipendiat des Writers-in-Exile-Programms in Deutschland.

PEN Deutschland nimmt Mohammad Reza Haj-Rostambeglou als neuen Stipendiaten in sein Exilprogramm für bedrohte Autoren auf, wie PEN Deutschland am Dienstag (5. September) in Darmstadt mitteilte. Weil er wiederholt gegen die iranische Regierung protestiert und – um der Zensur zu entgehen – seine literarischen Werke im Untergrund verkauft habe, sei Mohammad Reza Haj-Rostambeglou von den iranischen Sicherheitskräften verfolgt, verhaftet, verhört und gefoltert worden. Seit kurzem lebe der iranische Schriftsteller und Dichter als Stipendiat des Writers-in-Exile-Programms in Deutschland.

Mohammad Reza Haj-Rostambeglou Stipendiat des PEN Deutschland

Haj-Rostambeglou war nach Angaben des PEN Deutschland an den Protesten gegen die iranische Regierung im Jahr 2009 beteiligt. Damals sei er verhaftet und gefoltert worden, weil er ein Gedicht gegen den obersten Führer des Iran, Ali Khamenei, geschrieben habe. Zu dieser Zeit habe die iranische Regierung Haj-Rostambeglou nicht mehr erlaubt, Protestliteratur zu veröffentlichen. Deshalb habe der Dichter mit einigen Freunden die Gruppe „Im Namen des Wortes“ gegründet, um im Untergrund die Werke von Schriftstellern ohne Zensur zu veröffentlichen.

Doch das blieb nicht ohne Folgen, so PEN Deutschland: Weil Mohammad Reza Haj-Rostambeglou seine verbotenen Bücher weiterhin verkauft habe, sei er vom Geheimdienst der Sicherheitspolizei verhaftet, geschlagen, gefoltert und schließlich zu fünf Jahren Haft verurteilt worden. Danach habe Haj-Rostambeglou keine Möglichkeit mehr gesehen, im Iran zu bleiben. Er sei in die Türkei geflohen und nun Stipendiat des Writers-in-Exile-Programms. Vom Exil aus setze Haj-Rostambeglou seine Proteste und literarischen Aktivitäten im Kampf gegen die Zensur im Iran fort.