Forderung des hessischen Antisemitismusbeauftragten

"Höcke-Buch auf den Index"

1. September 2022
von Börsenblatt

Der hessische Antisemitismusbeauftragte Uwe Becker fordert, dass das Björn Höcke-Buch "Nie zweimal in denselben Fluss" auf den Index gesetzt wird. Seine Position will er bei einer Verhandlung der Bundeszentrale für Kinder- und Jugendmedienschutz erläutern.

Das berichten Medien übereinstimmend. Der hessische Antisemitismusbeauftrage Uwe Becker (CDU) wirft dem umstrittenen Höcke-Buch "Nie zweimal in denselben Fluss" (Manuscriptum, 2018), das ein Gespräch zwischen dem AFD-Politiker Björn Höcke mit Sebastian Hennig enthält, eine Ansammlung von Verschwörungstheorien, Antisemitismus und rechtsextremistischem Gedankengut vor. Am 1. September will Becker seine Position in einer Verhandlung der Bundeszentrale für Kinder- und Jugendmedienschutz vertreten, berichtet etwa die "Rhein-Main Zeitung".

Die Verhandlung finde in einem Verfahren statt, das der Antisemitismusbeauftragte angestrengt hatte, weil er das Buch für jugendgefährdend halte. Es vermittle durch seine hochgradig suggestive Interviewführung ein verächtlich gemachtes Bild Deutschlands und fördere den Rassismus, so Becker. Es verbreite rechtsextremistisches Gedankengut. "Dieses Buch atmet vom Anfang bis zum Ende den Ungeist des Neo-Faschismus aus und trägt zur Vergiftung unseres gesellschaftlichen Klimas bei", wird Becker in der "Rhein-Main Zeitung" vom 31. August zitiert.  Er werde am 1. September vortragen, dass es auf keinen Fall in die Regale von Jugendzimmern gehöre.

Sollte die Bundeszentrale für Kinder- und Jugendmedienschutz den Titel in die Liste jugendgefährdender Medien aufnehmen, würden für die Verbreitung weitreichende Beschränkungen gelten.