"Nach den Monaten des Lockdowns fühlt sich dieses vorsichtige Wiedereintauchen in die Welt der Buchbegeisterung wie ein Neuanfang an", brachte Börsenvereins-Vorsteherin Karin Schmidt-Friderichs, die noch einmal an den Schock der Beiratssitzung vom 13. März 2020 erinnerte, die Stimmung vieler auf den Punkt. "So, wie ich Leipzig kenne, wird es ihnen gelingen, rasch zu diesem Lebensgefühl zurückzukommen." Angesichts einer Branche, die "Rock’n’Roll in der Buchbegeisterung", leider aber noch nicht wieder in den Bilanzen ist, dankte Schmidt-Friderichs auch den Medien für ihre Unterstützung: "Alles, was wir leben, ist auch ein Signal, wo wir Ihnen ein Ping zuspielen – und Sie oft genug mit einem Pong antworten. Das braucht diese Branche jetzt massiv: Jede Buchhandlung, jeder kleine Verlag und jeder große, jede unbekannte Autorin und jeder Bestseller-Autor."
Leipzig liest extra, "der verlängerte Arm der Buchmesse", wie Messe-Geschäftsführer Martin Buhl-Wagner sich ausdrückte, soll dem Buch auch in Pandemie-Zeiten eine Bühne verschaffen: 400 Veranstaltungen an über 80 Orten wird es bis Sonntag geben; dank wundersam gesunkener Inzidenzzahlen (in Leipzig 32,2 am heutigen Mittwoch, noch gestern lag der Wert bei 42,7) mehr als 100 mit Publikum. Wer an das Schneller, Höher, Weiter der Buchmesse-Auftakt-Pressekonferenzen bis 2019 zurückdenkt, wird Buhl-Wagner recht geben: "Es geht in diesem Jahr nicht darum, Rekorde zu verkünden." Für 2022 verspricht der Messe-Geschäftsführer eine Buchmesse, die in ihrem Kern in den Hallen und in der Stadt stattfindet – "plus intelligente digitale Erweiterungen".