Stiftung Lesen

Kinderbücher in vielen Sprachen für Kitas und Familien

9. Juni 2023
von Börsenblatt

„Vorlesen in allen Sprachen“ heißt eine multilinguale Buchedition für Kitakinder und Familien, die gemeinsam von Fröbel, Dussmann das KulturKaufhaus und der Stiftung Lesen initiiert wurde.

Mehrsprachigkeit ist für eine moderne Einwanderungsgesellschaft eine wichtige Ressource. Rund ein Drittel aller Kinder in Deutschland wachsen bereits mit einer anderen Familiensprache als Deutsch auf. Dabei ist dies Chance und Herausforderung zugleich für die Sprach- und Leseförderung. So unterstreicht der Vorlesemonitor 2022 die Bedeutung der Verfügbarkeit von Vorlesestoff in Haushalten für die Wahrscheinlichkeit des regelmäßigen Vorlesens. Hier setzt die gemeinsame Initiative „Vorlesen in allen Sprachen“ von Fröbel, Dussmann das KulturKaufhaus und der Stiftung Lesen an, wie es in einer Pressemitteilung der Stiftung heißt.

Ziel des Projekts ist es, Kitas, Bibliotheken und weiteren Einrichtungen zu ermöglichen, Familien und Kindern bekannte und gleichwertig ausgestattete Kinderbücher vollständig übersetzt in ihre jeweilige Herkunftssprache anzubieten und somit ein wertschätzendes Signal für das Vorlesen in diesen Sprachen zu geben. Als Sprachen ausgewählt wurden Arabisch, Farsi, Polnisch, Rumänisch, Russisch, Türkisch und – aus aktuellem Anlass – Ukrainisch.

Dies sind einerseits die häufigsten  Familiensprachen in Mehrpersonenhaushalten mit minderjährigen Kindern, in denen Deutsch nicht die vorwiegende Sprache darstellt; andererseits wurden die am häufigsten vertretenen Staatsangehörigkeiten von ausländischen Kindern zwischen null und fünf Jahren einbezogen.

Insgesamt werden neun beliebte Vorlesebücher von den Verlagen Baumhaus, Boje, Carlsen, FISCHER Sauerländer, Loewe, Moritz und Ravensburger in diese Sprachen übersetzt; sie sind für Kitas wie Familien ab sofort vorbestellbar. Ab Oktober werden die Titel ausgeliefert. Vorgelesen werden kann dieselbe Geschichte auf Deutsch in den Kitas, während zu Hause die Eltern die Chance haben, dieselbe Geschichte in ihrer Familiensprache vorzulesen. Familiäre und institutionelle Lese- und Sprachförderung verzahnen sich so in geeigneter Weise, und den Kindern wird der Weg zu Spracherlebnissen und -anlässen im Familienkreis geebnet.

Die Universität Göttingen und die Stiftung Lesen werden zudem in einer begleitenden wissenschaftlichen Studie gemeinsam mit Fröbel untersuchen, wie sich das Angebot auf die sprachlichen Kompetenzen von Kindern im Deutschen auswirkt.

Weitere Informationen unter www.vorleseninallensprachen.de.