Seit 14 Jahren gibt es den Ylva Verlag, der sich – wie Verlegerin Astrid Ohletz selbst sagt – an Frauen richtet, die Frauen lieben. Der Verlag hatte vor einigen Jahren bereits einen Gemeinschaftsstand mit anderen Verlagen auf der Frankfurter Buchmesse; nun ist er zum zweiten Mal in Folge in Halle 1.2 vertreten. "Es ist ein Riesending, in dieser Halle zu sein", erzählt eine Mitarbeiterin des Verlags. Dank des jungen Publikums sei die Resonanz hier besonders stark.
Gerade, weil der Verlag klein ist und die Bücher aus finanziellen Gründen nicht über Barsortimente vertrieben werden, sei die Präsenz auf der Messe extrem wichtig. Die Reaktionen des Publikums fallen durchweg positiv aus, berichtet Astrid Ohletz. Es gebe zwei Gruppen von Besucher:innen: Die einen kennen den Verlag bereits und sagen begeistert: "Wow, ihr seid hier!", die anderen staunen: "Wow, so etwas gibt es!"
Besonders bewegend seien die Begegnungen mit jungen Menschen, die erzählen: "Durch euch hatte ich mein Outing." An solche Momente erinnert sich Ohletz gern zurück: "Da kriege ich heute noch Gänsehaut."
Der Ylva Verlag veröffentlicht Bücher sowohl auf Deutsch als auch auf Englisch. "Und heute wollen fast alle Englisch – die Zielgruppe wird immer größer", so die Verlegerin. Besonders wichtig ist ihr eines: Alle Bücher haben ein Happy End. Denn fiktionale Geschichten über lesbische Frauen enden oft tragisch – etwa mit Trennung oder Tod. Dieses Phänomen hat sogar einen Namen: das "Dead Lesbian Syndrome", oder auch "Bury Your Gays".
Um dem gezielt entgegenzuwirken und queeren Leser:innen positive und hoffnungsvolle Enden zu geben, hat Ohletz eine klare Regel für alle Ylva-Bücher aufgestellt: Keines der Love Interests stirbt.