Für die Sendung, die für SWR Kultur produziert wurde und auch als Podcast verfügbar ist, hat die Journalistin zum Beispiel eine Bibliothek in Berlin-Schöneberg besucht, die sich vermehrt störenden oder sogar zerstörerischen Übergriffen ausgesetzt sieht, die einen politischen Hintergrund nahelegen – man geht inzwischen nicht mehr nur von Einzelfällen aus, sondern von einem systematischen Vorgehen durch rechte Netzwerke. Thematisiert wird auch, wie Bibliotheken mit diesem nicht nur kurzfristigen Thema umgehen.
In dem Podcast ordnet Buchwissenschaftlerin Corinna Norrick-Rühl (Universität Münster) dieses Phänomen ein: „Dieser Pushback kommt jetzt erst, wo wir mit einer bestimmten Selbstverständlichkeit auch tatsächlich Diversität erreicht haben“ und Helga Frese-Resch (Kiepenheuer & Witsch und Co-Sprecherin der IG Meinungsfreiheit des Börsenvereins) beschreibt, wie schnell autoritäre Politik in die Buchbranche hineinwirken kann: „Es geht einfach um demokratische Freiheitsrechte. Und die treffen natürlich dann auch Bücher“
John Steinmark (Frankfurter Buchmesse) fügt eine weitere internationales Perspektive hinzu: „Wir wurden teilweise kalt erwischt von der Art und Weise, wie reaktionäre Kräfte organisiert sind, wie kampagnenfähig die sind.“ und gibt einen Terminhinweis für die kommende Frankfurter Buchmesse. Im Rahmen der Frankfurt Kids Conference beschreiben internationale Verleger:innen in der Diskussion "Canary in the Coal Mine", wie sie die Inhalte ihres Kinderbuchprogramms gegen Zensur und Einschränkungen behaupten.
Die Sendung „Bücher auf dem Index – Wie Book Bans und Verbote die Literatur bedrohen“ kann auf swrkultur.de oder als Podcast in der ARD Audiothek (und anderen Podcast-Anbietern) angehört werden.