Mit dem KI-generierten Kinderbuch dringe die Swisscom "in einen sensiblen Markt ein, in dem Kreativschaffende und ganze Branchen – namentlich Autor:innen, Illustrator:innen, Übersetzer:innen, Gestalter:innen, Leseanimator:innen das Verlagswesen sowie der Buchhandel – um ihre Existenz kämpfen: In der Schweiz erreichen nur sehr wenige Kinderbücher eine derart hohe Auflage", schreiben die Unterzeichner in einem Brief an Swisscom-CEO Christoph Aeschlimann. Firmen sowie Privatpersonen dazu zu animieren, professionelle Arbeit zu automatisieren und ins Ausland auszulagern, sei fahrlässig. "Das ist keine Förderung von Kultur und Wirtschaft, wie Swisscom sie als Eigenleistung für sich beansprucht, sondern genau das Gegenteil."
Der Aussage im Vorwort des Buchs, die Publikation sei "etwas ganz Besonderes", da es "mit KI geschrieben und gemalt" worden sei, widersprechen die Unterzeichner deutlich: "KI selbst schreibt oder malt mitnichten und ist auch darüber hinaus nicht zu Kreativität fähig. Vielmehr bedient sie sich, ohne eine Gegenleistung zu erbringen, an von Menschen geschaffenen und urheberrechtlich geschützten Werken, um Inhalte zu erzeugen." In einem Kinderbuch Kinder aufzufordern, selbst mit KI Geschichten zu verfassen, "ihre Fantasie also faktisch einer Maschine abzutreten", sei gefährlich für die Entwicklung der Kinder.
Mit dem Werbespot und dem KI-Bilderbuch würden zwei besonders vulnerable gesellschaftliche Gruppen direkt angegriffen: "Kinder werden manipuliert, und die ohnehin prekären Arbeitsbedingungen einer ganzen Branche, die bereits stark unter Druck steht, werden ignoriert und weiter verschlechtert." Die Schweizer Kreative fordern verbandsübergreifend einen verantwortungsvollen, transparenten und regulierten Umgang mit KI und Christoph Aeschlimann zu einem persönlichen Gespräch auf.