Das Harbour Front Literaturfestival 2025 verzeichnet mit 33.000 Besucher:innen einen neuen Höchststand. In rund 80 Veranstaltungen an 25 Orten rückte das Festival internationale Literatur und gesellschaftliche Themen in den Mittelpunkt.
Eröffnung des Harbour Front Literaturfestivals
Mit rund 33.000 Besucherinnen und Besuchern an 25 Spielorten und bei 80 Veranstaltungen verzeichnete das Harbour Front Literaturfestival 2025 eine Steigerung von über 35 Prozent gegenüber der bislang besucherstärksten Ausgabe 2023. Damit ist die 16. Ausgabe das bislang erfolgreichste Festival seit seiner Gründung 2009 und festigt Hamburgs Rolle als zweitgrößtes Literaturfestival Deutschlands nach der lit.COLOGNE.
Ein Höhepunkt des Abschlusswochenendes war die Verleihung des neu gestalteten Debütpreises "NEXT.GEN: new voices" an Annegret Liepold für "Unter Grund" (Blessing). Die Jury – bestehend aus Hamburger Buchhändler:innen – tagte erstmals öffentlich. Den erstmals vergebenen Publikumspreis erhielt Lina Schwenk für "Blinde Geister" (C.H.Beck). Parallel feierte die deutsche Lesung von Thomas Pynchons Schattennummer Weltpremiere, mit Originalbeiträgen von Elfriede Jelinek und Denis Scheck, gelesen von Jens Harzer.
Kuratorisch setzte das Festival auf die Programmlinien NOW, FOREVER, FUTURE, NEXT.GEN, INTERNATIONAL, SOUNDS und die neue Reihe EIGENKREATIONEN. Literatur traf auf Musik und Performance – unter anderem bei "Vorglühen" von Benjamin von Stuckrad-Barre & Jan Delay oder Rocko Schamonis "Gala des Scheiterns".
Das Eröffnungswochenende mit Chimamanda Ngozi Adichie, Auma Obama, Mieko Kawakami und Isabel Allende setzte laut Festivalleitung den Ton: "persönlich, international, weiblich, vielstimmig, kraftvoll". In zahlreichen Formaten diskutierten u. a. Liao Yiwu, Wolf Biermann, Kamel Daoud und Navid Kermani über Freiheit, Exil und gesellschaftliche Verantwortung und Zusammenhalt.
Festivalleiter Joachim Lux zog ein begeistertes Fazit: "Das Festival war aufregend und großartig – ein echtes Pilotprojekt, ein mutiger Sprung ins kalte Wasser." Er mahnte zugleich: "Wehren wir uns gegen das Sterben des örtlichen Buchhandels!" In den letzten fünf Jahren hätten 25 % der Buchhandlungen in Deutschland geschlossen.
Die nächste Ausgabe ist für Herbst 2026 geplant.
