Seraph 2022

„Singularity“ ist bestes Buch

22. März 2022
von Börsenblatt

Joshua Tree, Tanya Hartgers und Eleanor Bardilac haben den renommierten Literaturpreis für Phantastik gewonnen. Die Preisverleihung stand im Schatten des Ukrainekriegs.

Die Phantastische Akademie hat die Seraph-Gewinner*innen 2022 bekannt gegeben.

  • In der Kategorie Bestes Buch ging der renommierte Literaturpreis für Phantastik an Joshua Tree für seinen Roman Singularity (Fischer TOR)
  • in der Kategorie Bester Independent-Titel an Tanya Hartgers für Crimson Dawn.
  • Den Seraph für das Beste Debüt gewann Eleanor Bardilac mit Knochenblumen welken nicht (Droemer Knaur).

„Ich bin wahnsinnig stolz, diesen Preis empfangen zu dürfen“, sagte Joshua Tree. Singularity zu schreiben sei ein komplexes Unterfangen gewesen. Eleanor Bardilac berichtete, ihr Roman habe eine lange Reise und viele Veränderungen hinter sich. „Für mich war es schon eine Ehre, neben so vielen interessanten Titeln auf der Nominiertenliste zu stehen“, sagte Tanya Hartgers. Mit dem Gewinn habe sie nicht gerechnet.

Die Erste Vorsitzende der Akademie, Natalja Schmidt, erinnerte daran, dass die Corona-Pandemie weiterhin den Buchhandel und die Möglichkeiten für Autor*innen, aufzutreten und zu lesen, stark beeinträchtige. Weil die Leipziger Buchmesse 2022 ausfallen musste, fand die Preisverleihung in der Buchhandlung Drachenwinkel in Dillingen/Saar vor Publikum statt und wurde zusätzlich live ins Internet gestreamt.

„Während wir noch global mit dieser Pandemie kämpfen, ist mitten in Europa ein Krieg ausgebrochen, der millionenfaches Leid bringt“, sagte Moderatorin Natalja Schmidt in ihrer Rede. Die Phantastische Akademie habe beschlossen, nicht untätig zu bleiben und Geld zu sammeln für Autor*innen, Lektor*innen und Übersetzer*innen. Der Verein nimmt Spenden über sein Paypal-Konto https://paypal.me/phantastikpreis entgegen und will diese über eine Hilfsorganisation für Kulturschaffende in der Ukraine weiterleiten.

Allerdings gebe es in der Phantastik auch einiges zu feiern: „Viele Autor*innen haben die Pandemie-Jahre genutzt, um kreativ zu sein“, sagte Natalja Schmidt. „Wir bekamen 2022 so viele Einsendungen wie noch nie.“ Die Laudator*innen Hannah Brosch, Peter Meuer und Christoph Hardebusch hoben unisono die hohe Qualität der diesjährigen Nominiertenlisten hervor.

Am kommenden Sonntag, 27. März, plant der Verein in Zusammenarbeit mit Liza Grimm eine weitere Veranstaltung: Ab 18 Uhr findet auf dem Twitch-Kanal der Autorin (https://www.twitch.tv/lizagrimm) ein Buchtalk mit allen diesjährigen Seraph-Gewinner*innen statt.