Lesetipp

USA: Bücher zu Minderheiten kommen zunehmend auf den Index

25. April 2022
von Börsenblatt

Unter dem Vorwand, Kinder schützen zu wollen, versuchen konservative Aktivist:innen über Leselisten an Schulen Bücher zu indizieren. Auffallend dabei ist, dass es sich um Bücher zu Minderheiten oder LGBTQ+-Themen handelt.

Die American Library Association engagiert sich mit einer Aufklärungskampagne gegen die Tendenz, Bücher aus Bibliotheken zu entfernen 

Heike Buchter berichtet in der "Zeit", dass der Bibliotheksverband American Library Association im vergangenen Jahr 1.597 Werke zählte, die auf Wunsch von konservativen Aktivist:innen aus den Regalen von Schulbibliotheken und örtlichen Leihbüchereien aussortiert werden sollten. So viele seien es noch nie gewesen. Ein Großteil jener "banned books" seien Bücher von Autor:innen, die einer Minderheit angehören und sich mit Themen wie Rassismus und LGBTQ+ auseinandersetzen, aber auch Art Spiegelmans "Maus" über die Shoah ist darunter. Die Methode, derer sich die Aktivist:innen bedienen, ist, als besorgte Eltern aufzutreten und vorzugeben, Kinder und Jugendliche vor verderblichen Leseeinflüssen bewahren zu wollen, der Hintergrund: Stimmung zu machen für die im Herbst in den USA anstehenden Wahlen zum Kongress.