Katholischer Kinder- und Jugendbuchpreis

„Wir haben Verständnis für die entstandenen Irritationen“

20. Mai 2021
von Börsenblatt

Nachdem die Nicht-Preisvergabe des Katholischen Kinder- und Jugendbuchpreises an „Papierklavier“ bekannt wurde, hagelte es Kritik für die Deutsche Bischofskonferenz. Nun meldet sich Pressesprecher Matthias Kopp mit einem Statement auf Twitter zu Wort.

In der vorletzten Woche gaben Medien bekannt, dass die Preisvergabe des Katholischen Kinder- und Jugendbuchpreises an das Jugendbuch „Papierklavier“ wegen einer Transgender-Figur gestoppt worden sei. Wir berichteten: Preisvergabe wegen Transgender-Figur gestoppt?

Daraufhin verurteilten AKJ und avj das Veto des Ständigen Rats der Bischofskonferenz: Ein Akt der Bevormundung.

Am Dienstag forderten schließlich 222 Kinder- und Jugendbuchautor*innen und -illustrator*innen, dass der Ständige Rat seine Entscheidung zurücknimmt: "Diese intentionale Ausgrenzung wollen wir nicht schweigend hinnehmen"

Nun meldet sich Matthias Kopp, Pressesprecher der Deutschen Bischofskonferenz auf Twitter zu Wort. Wir zitieren im Wortlaut:

"Am 06.04. haben wir veröffentlicht, dass der Kath. Kinder- und Jugendbuchpreis nicht verliehen wird. Wir bedauern sehr, dass wir in diesem Jahr dem Vorschlag der Jury nicht folgen konnten. Das vorgeschlagene Buch bündelt eindrucksv. in einem Brennglas die heutige Lebenswirklichkeit v. Jugendlichen.

Allerdings hat die Auffassung bei den Bischöfen überwogen, dass das Buch nicht hinreichend den Kriterien des Preises entspricht. Weder das Thema #Transgender noch die Autorin – die bereits mehrfach auf der #Empfehlungsliste in den zurückliegenden Jahren vertreten war – waren hierfür entscheidend.

Die DBK ist der Jury für ihre Arbeit dankbar. Wir haben Verständnis für die entstandenen Irritationen. Die vielen Rückmeldungen nehmen wir erst. Sie verdeutlichen die Erwartungen an unser Engagement für Kinder- & Jugendliteratur, das die Kirche weiterhin einbringen wird."