Die Jahrestagung des PEN Deutschland endete mit einer deutlichen kulturpolitischen Positionierung zum Schutz von Autorenrechten im digitalen Zeitalter. In einer Resolution forderte der Schriftstellerverband die Bundesregierung und die Europäische Kommission auf, die Rechte von Autoren sowie anderen Kulturschaffenden gegenüber der Ausbeutung durch generative Künstliche Intelligenz (KI) konsequent zu schützen.
Der PEN kritisiert insbesondere die fehlende Transparenzpflicht für globale Tech-Konzerne, die ohne Einwilligung der Rechteinhaber urheberrechtlich geschützte Werke zur Trainingsdatenbasis ihrer KI-Modelle nutzen. Dies stelle eine bisher beispiellose Enteignung kreativer Arbeit dar und gefährde nicht nur die wirtschaftliche Existenz der Kulturschaffenden, sondern auch das Vertrauen in die demokratische Kontrolle technologischer Entwicklungen.
Zudem warnte der Verband vor der Einschränkung geistiger Freiheit durch KI-Systeme, die Inhalte und Meinungen eigenmächtig verkürzen und nach den Interessen ihrer Entwickler filtern.
Beim Empfang im Darmstädter Karolinensaal unterstrich Generalsekretär Michael Landgraf die Bedeutung literarischer Bildung und die Verantwortung des PEN, an deren Förderung mitzuwirken. Die Jahrestagung, die vom 23. bis 29. Juni stattfand, bot zahlreiche öffentliche Veranstaltungen, Lesungen und Diskussionen, die literarische sowie gesellschaftliche Impulse setzten. Die nächste Jahrestagung des PEN Deutschland wird 2026 in Nürnberg stattfinden.