Studie zu Young Professionals

Mobiles Arbeiten sehr gewünscht

9. Dezember 2022
von Börsenblatt

Das Institut für Beschäftigung und Empoyability (IBE) hat untersucht, was Unternehmensstandorte für Young Professionals interessant macht. Kernaussage: Nur für einen „idealen“ Arbeitgeber ist die Mehrheit bereit, auch umzuziehen.

Eine junge Frau im Vordergrund - unscharf im Hintergrund andere Junge Menschen stehend im Büro

Arbeitsort: Sicher, vertraut und bequem

Was die Attraktivität des Arbeitsortes betrifft, ergibt sich folgendes Ranking (von wichtig nach unwichtiger):

  • Sicherheit / Wohnortnähe (gleichauf)
  • Möglichkeit des mobilen Arbeitens
  • guter ÖPNV
  • Möglichkeit mit dem Rad anzureisen

Die Ergebnisse lassen laut den Forschern den Schluss zu, dass die Wahrscheinlichkeit einer Rückkehr in die Heimatregion gegeben ist.

  • Ähnlich wie bei dem Wohnort gibt es beim Arbeitsort Präfenzen, wenn es um die Bundesländer geht. Es lässt sich auch hier ein West-Ost-Gefälle feststellen, Hamburg und Bayern sind extrem beliebt
  • Die Vergütung in der Region des Arbeitsgebers spielt ebenfalls eine Rolle. Dies ist ein klarer Standortnachteil für Ostdeutschland und ein Standortvorteil für Süddeutschland.
  • Nicht zuletzt wird in der Befragung deutlich, dass mit zunehmendem Anteil von mobiler Arbeit der Arbeitsstandort eine geringere Rolle spielt.
Grafik: Details zur Bereitschaft, den Wohnort für den Job zu verlassen. Je weiter weg, desto unattraktiver für die meisten Young Professionals

Perspektive Wohnort

  • Viele Young Professionals suchen in der Nähe nach einem Job (nicht mehr als 100 km entfernt).
  • Dies resultiert mit hoher Wahrscheinlichkeit auch aus ihrer Heimatverbundenheit und der Nähe zur Familie. Dies gilt insbesondere für weibliche Young Professionals
  • Bei den Young Professionals steht der ländliche Raum hoch im Kurs. Viele leben in urbanen Zentren, können sich aber vorstellen, in Zukunft im ländlichen Raum und in einer Kleinstadt zu wohnen.
  • Bei den Bundesländern als Wohnort gibt es Präferenzen. Es lässt sich ein West-Ost-Gefälle feststellen.
  • Viele Young Professionals zeigen einen Familienbezug und eine Heimatverbundenheit. Diese beiden Faktoren tragen erheblich dazu bei, einen Wohnort nicht zu verlassen. Mit Abstand, aber mit einer gewissen Relevanz, werden die Treue zum Arbeitgeber, die Partnerschaft, Wohn- und Lebenshaltungskosten (in anderen Regionen) sowie Mentalitätsunterschiede benannt.
  • Die Attraktivität eines Wohnortes zeichnet sich vor allem durch die Verkehrsinfrastruktur und den ÖPNV, die IT-Infrastruktur, Sicherheit, bezahlbaren Wohnraum, niedrige Lebenshaltungskosten, Bildungsangebote sowie Nähe zur Natur aus.
  • Für Young Professionals scheinen Kulturangebote und urbane Umgebungen keine große Rolle zu spielen.

Statistik

An der repräsentativen Befragung haben 899 Young Professionals teilgenommen. Als Young Professionals werden im Rahmen der IBE-Studie die unter 35-Jährigen definiert, die entweder in Ausbildung sind oder einer Berufstätigkeit nachgehen, die nicht mehr als 5 Jahre ausmacht.

  • Im Rahmen der Befragung verfügen 43 Prozent der Befragten über eine Berufserfahrung von 1 bis 5 Jahren
  • 14 Prozent der Befragten sind Berufseinsteiger:innen
  • 43 Prozent der Befragten befinden sich in einer dualen oder Hochschul-Ausbildung.
  • Wird auf die Genderperspektive fokussiert, so sind 54 Prozent der Befragten Young Professionals Frauen und 46 Prozent Männer.