Nach öffentlicher Jurysitzung

Bayerischer Buchpreis für Clemens Meyer und Steffen Mau

8. November 2024
Redaktion Börsenblatt

Bei einer öffentlichen Jurysitzung am Donnerstagabend wurden Clemens Meyer für "Die Projektoren" und Steffen Mau für "Ungleich vereint" mit dem Bayerischen Buchpreis ausgezeichnet. Außerdem haben die bayerischen Leser:innen über ihr Lieblingsbuch entschieden.

Bayerischer Buchpreis 2024: Die Preisträger:innen, v.l.n.r.: Steffen Mau, Donna Leon, Clemens Meyer

Bayerischer Buchpreis 2024: Die Preisträger:innen, v.l.n.r.: Steffen Mau, Donna Leon, Clemens Meyer

Die Jury des Bayerischen Buchpreises diskutierte am Donnerstagabend live und in Anwesenheit der nominierten Autor:innen vor geladenem Publikum in der Allerheiligen-Hofkirche der Münchner Residenz über drei Romane und drei Sachbücher. Nach insgesamt 60 Minuten fällte die Jury die Entscheidung, "Die Projektoren" von Clemens Meyer (S. Fischer) und "Ungleich vereint" von Steffen Mau (Suhrkamp) auszuzeichnen. Die Preisträger:innen erhalten jeweils 10.000 Euro sowie eine Preisfigur aus Nymphenburger Porzellan. 

"Eine Hauptfigur in Clemens Meyers 'Die Projektoren' wird als 'der Fragmentarist' bezeichnet, und das Erzählen in Fragmenten ist ein Kunstgriff dieses Romans. Aber über seine Strecke von mehr als 1000 Seiten hinweg rundet sich eine Erzählung über Menschen im Krieg, die ein Leitmotiv hat: die rettende Kraft von Freundschaft”, begründet die Jury ihre Entscheidung. "Auf eine laute innerdeutsche Debatte, die geprägt ist von gegenseitigem Unverständnis, antwortet Steffen Mau mit erkenntnisstiftender Nüchternheit. Er leitet historisch her, warum der Osten anders ist und bleiben wird – und deswegen gerade dort demokratische Erneuerung geprobt werden könnte."

Bild der Jury des Bayerischen Buchpreises 2024

Die Jury für den Bayerischen Buchpreis 2024 (v.l.n.r.): Andreas Platthaus, Marie Schoeß, Cornelius Pollmer

In der Kategorie Belletristik waren außerdem nominiert "Hey guten Morgen, wie geht es dir?" von Buchpreisträgerin Martina Hefter (Klett-Cotta) und "Frauen, die beim Lachen sterben" von Alexandra Stahl (Jung und Jung). In der Kategorie Sachbuch standen außerdem "Die Evolution von Gewalt" von Harald Meller, Kai Michel und Carel von Schaik (dtv) sowie "Zugemüllt" von Oliver Schlaudt (C.H.Beck) zur Auswahl. 

 

Ehrenpreis für Donna Leon

Am Abend der Preisverleihung würdigte Medienminister Florian Herrmann außerdem Donna Leon mit dem Ehrenpreis des Bayerischen Ministerpräsidenten: "Seit über 30 Jahren begeistert uns Donna Leon mit fesselnden Kriminalgeschichten aus Venedig und ihrem feinen, unnachahmlichen Blick auf den Sehnsuchtsort Italien. In ihren Werken spiegelt sich die Begeisterung für Literatur wider, ebenso die Leidenschaft für Menschen und ihre Geschichten, die jedes Buch zu etwas Besonderem machen. Der Ehrenpreis ist Ausdruck der großen Wertschätzung Bayerns für ihre herausragende Leistung als Schriftstellerin und ihre sensationellen Buch-Erfolge."

Gruppenbild mit allen Nominierten (v.l.n.r.): Harald Meller, Clemens Meyer, Alexandra Stahl, Martina Hefter, Klaus Füreder, Donna Leon, Dr. Florian Herrmann, Steffen Mau, Oliver Schlaudt, Carel van Schaik, Kai Michel

Bayer 2-Publikumspreis für Leonie Schöler

Das Publikumsvoting für den Bayern 2-Publikumspreis konnte Leonie Schöler mit ihrem Buch "Beklaute Frauen" (Penguin) für sich entscheiden. In den letzten Wochen hatten Leser:innen unter fünf Büchern, allesamt aktuelle Bestseller in bayerischen Buchhandlungen, für ihr Lieblingsbuch abstimmen können. 

Die Veranstaltung wurde live im Radio auf Bayern 2 übertragen. Die Sendung steht auch als Podcast zur Verfügung.

Veranstalter der Preisverleihung ist der Börsenverein des Deutschen Buchhandels – Landesverband Bayern mit Förderung durch die Bayerische Staatskanzlei.